Hallo Ralf,

ojeh, der arme Mensch... Ein schwieriger Fall.
Als Pilzberater hat man oft mit Leuten zu tun, die sich über Pilze in ihren schön angelegten Gärten und Zierrasen beklagen. Es gibt viele, die Pilze als Unkraut oder Schädlinge ansehen. (Eine weitläufige Bekannte hatte z.B. im Frühjahr ihre im Vorgarten wachsenden Spitzmorcheln in die Mülltonne entsorgt. Nachdem ich ihr erzählt hatte, mit welchen Preisen Morcheln gehandelt werden, ist sie fast in Ohnmacht gefallen.)
Also man kann sich den Mund fusselig reden und Aufklärungsarbeit leisten - manchmal nützt es was.

Ein paar Argumente:
Ein pilzfreies Biotop (Rasen) gibt es nicht! Pilzsporen fliegen überall herum und dementsprechend wachsen sie auch überall auf geeigneten Substraten. Zunächst im Verborgenen als Myzel und bei geeigneten Bedingungen bilden sie Fruchtkörper - das was landläufig als "Pilz" bezeichnet wird.

Pilze sind ein überaus wichtiger Bestandteil der Natur und keinesfalls ein "Unkraut", sie helfen den biologischen Abfall zu zersetzen. Ohne Pilze würden wir im Biomüll ersticken.

Vielleicht kommen noch ein paar mehr Argumente.
Wenn sich Dein Kunde als hoffnungsloser Fall herausstellt wird es natürlich schwer werden. Soll er die paar Fruchtkörper auszupfen oder mit dem Rasenmäher drüber gehen, wenn er sich nicht an der Schönheit der Natur erfreuen will - Fußpilz wird er sich mit Sicherheit nicht von seinen Rasenpilzen holen.
Ich wünsch Dir viel Glück...
Gruß Harald