: Hallo zusammen,
: zur Zeit findet man ja des öfteren
: Holzkeulen auf herumliegenden Baumstämmen.
: Da habe ich mal ein paar mitgenommen.
: Meine Annahme war zunächst: das ist die häufige "Xylaria
: Polymorpha".
: Ich habe mir schon überlegt, wie ich die Sporen aus den
: Dingern herausbekommen könnte, da kamen mir die Pilze
: selbst zur Hilfe: Auf dem Boden des Transportbehälters
: hatte sich eine schwarze Schicht abgesetzt, die sich
: - unter dem Mikroskop betrachtet -als Sporenhaufen herausstellten.
: Als Sporenmaße ermittelte ich 10,6...13,7um x 4,7..6um
: Ich verglich mit den Werten im "Gerhardt 1200 Arten".
: Das passte total zur Langstieligen Holzkeule.
: In PDS 1 sind etwas geringere Sporenbreiten angegeben.
: Dann las ich im "Gerhardt", dass Xylaria Polymorpha erst im Herbst
: sporenreif sei. Davor sind offensichtlich asexuelle Sporen (Konidien)
: vorhanden.
: Fragen meinerseits: * Handelt es sich bei meinen Untersuchungsobjekten um
: Konidien oder echte Sporen ?
: Wie kann ich Sporen von Konidien unterscheiden ?
: * Sind Konidien auch geeignete Hilfsmittel zur Pilzbestimmung ?
: * Wenn ja, warum werden sie dann nicht abgebildet ?
: * Wenn nein, wie kann ich dann (ohne Kenntnis des Holzes, auf dem
: der Pilz wuchs) herausfinden, dass es sich wirklich um X. longipes
: handelt und nicht etwa doch um X.polymorpha, der halt zur Zeit Konidien
: mit den Abmessungen und Form von X. longipes auf seiner Oberfläche bildet ?
: Was meint ihr ?
: Gruß an alle
: Thomas Holl
: Foto 1: Gefundene Fruchtkörper:
: Foto 2: Sporen in Melzer (1 TS = 1um)
:
Hallo Thomas,
das sind sicher Sporen von X. longipes. Bei dieser Gattung auch leicht nachzuweisen. Mache mal einen schmalen Scalpschnitt von der schwarzen Fruchtschicht, dann findest Du ganz sicher auch Asci (Schläuche) unterm Mikroskop, in denen sich auch noch Sporen befinden.
Für Konidien bin ich nicht der Fachmann, diese können aber sehr vielfältig sein, da es sich hier vereinfacht dargestellt um abtrennte Hyphenteile handelt. Da können aber andere sicher mehr dazu sagen.
Makroskopisch lassen sich longipes und polymorpha nicht mit letzter Sicherheit trennen, obwohl man bei typischen Formen oft richtig liegt. Übrigens habe ich schon beide Arten vermischt auf Ahornstämmen finden können.
Gruß Andreas