hallihallo,
ich stelle euch hier einen wahrscheinlich sehr seltenen, inoperculaten Discmyceten vor, der wohl viel häufiger ist wenn er gezielt gesucht wird. Die winzigen Fruchtkörper (<0,5 mm) sowie die Eigenschaft, im Alter die Farbe zu wechseln (weiß, orange, rot) machen ihn fast unverwechselbar:
Makroskopische Beschreibung:
Fruchtkörper 0,2-0,5 (0,6) mm breit, anfangs kugelig, dann flach ausgebreitet, lange mit etwas aufgebogenem Rand, meist etwas verbogen, stiellos dem Substrat aufsitzend; Hymenium glatt, anfangs weißlich, dann goldfarben, gelbbraun, im Alter rötend (siehe Fotos); Rand und Außenseite glatt, gleichfarben.
Mikroskopische Beschreibung:
Sporen 9-13 (14)x2-3 µm, elliptisch, glatt, hyalin, meist einfach mittig septiert, OCI=0-1,5. Asci achtsporig, 80-95x5-6,5 µm, langstielig, mit Haken; Sporen unregelmäßig biseriat. Paraphysen hyalin, septiert, mit mittelstark lichtbrechenden Guttulen, die Asci schwach überragend, zylindrisch.
Vorkommen:
auf abgestorbenen, feuchtliegenden Ästchen diverser Laubhölzer, bei meinen Funden nur auf Alnus und Salix, stets in Auenwäldern, Erlenbrüchen, nur an entrindeten Stellen erscheinend, rasig und dicht gedrängt wachsend.
Phänologie:
Juli bis November (Dezember)
Verbreitung:
unbekannt, wahrscheinlich häufig, mir gelangen bislang nur Zufallsfunde, (bei gezielter Suche nicht gefunden).
Bestimmung:
Einfach. Das Röten der Fruchtkörper lässt sofort an die Gattung Calycina denken, dessen bekanntester Vertreter die conifericole Calycina conorum (auf Kiefernzapfen) ist (siehe dazu Tintling Nr. 14 "Bunte Smarties", von F. Kasparek). Mikroskopisch ist C. parilis an den elliptischen, mittig septierten Sporen un den langen Asci (>80 µm) gut erkennbar.
Beste Grüße,
Kazuya