Hallo Baumfan,

: bei dem Pilz handelt es sich um einen Egerlingsschirmpilz Leucoagaricus,
: vermutlich L. leucothites.Diese Gattung ist nicht für Speisezwecke
: geeignet, zum einen durch giftige, giftverdächtige und vor allem zum
: zweiten durch die Verwechselungsmöglichkeit mit weißen
: Knollenblätterpilzen.

Der in vielen Pilzbüchern als essbar bezeichnete Egerlingsschirmpilz hat in der Schweiz 2003 einen leichten Vergiftungsfall verursacht.
Ich zitiere aus der SZP (Schweiz. Zeitschrift f. Pilzkunde) Nr. 1 2004 aus dem Beitrag von HP. Neukomm "Bemerkungen zu einigen Pilzvergiftungsfällen 2003". Er schreibt:

Datum: 16.9.2003. Ort: Güttingen. Anzahl Personen: 2 (Ehepaar)
Konsumierte Pilzart: Rosablättriger Egerlingsschirmling (Leucoagoricus leucothites).
Vergiftungssymptome: Gatte: Übelkeit und Magenschmerzen. Gattin: erhebliche Brechdurchfälle.
Bemerkungen: Von einer Bekannten erhielt ein Ehepaar Wiesenchampignons geschenkt. Noch am selben Tag stellte die Beschenkte fest, dass, wie sie glaubte, die selben Pilze in ihrem Garten wachsen. Diese waren relativ jung, schön weiss und besassen noch keine braunen Lamellen wie die erhaltenen Pilze. Schnell wurde eine Menge dieser vermeintlichen Wiesenchampignons gepflückt und mit einigen der geschenkten Pilzen zum Abendessen zubereitet. Da der Ehemann kein Pilzliebhaber ist, verzehrte er dementsprechend weniger von der Pilzmahlzeit als seine Frau. Schon nach 20 Minuten traten dann bei beiden Bauchschmerzen und Übelkeit auf. Nachdem er Fernet getrunken hatte, ging es ihm etwas besser. Bei der Gattin verstärkten sich die Symptome, sie musste sich erbrechen und hatte zusätzlich Durchfall, worauf sie einen Arzt konsultierte. Die vom Arzt angeforderte Pilzkontrolleurin bestimmte von den restlichen nicht gekochten Pilzen Wiesenchampignons und Rosablättrige Egerlingsschirmlinge. Dieser Fall zeigt, dass der Rosablättrige Egerlingsschirmling (Leucoagaricus leucothites) offensichtlich nicht ganz harmlos ist, denn in verschiedenen Pilzbüchern wird er als Speisepilz, ja sogar als guter Pilz deklariert. Er sollte daher von den VAPKO-Pilzkontrolleuren nicht freigegeben werden.

Gruss Sepp