Ich habe langsam ein Gefühl, dass die großen Hersteller immer weniger für die spezielle Fotografie (in unserem Fall Makrofotografie) machen. Canon hat zuletzt viele neue Kameramodelle vorgestellt - fast alles nur für den "Knipser" (nicht abwertend gemeind) - vielleicht kommt noch was für die Semiprofis im Herbst? Olympus hat sogar bekannt gegeben, dass es vorläufig keine Nachfolger der Modelle 8080, 7070 u.s.w. geben wird - dieser Marktsegment ist offensichtlich nicht sehr lohnend (Olympus hat einen 60% Gewinneinbruch bekannt gegeben). Angeblich konzentrieren sich viele Hersteller auf die Spiegelreflextechnik bei den Digitalen...

Ich habe bis heute noch eine inzwischen in die Jahre gekommene Canon PowerShot G2, die ich mit einem Makrokonverter im Wald führe. Im letzten Jahr habe ich für je 2-3 Tage einige Kameras zu Probe gehabt - leider hat mir keine so wirklich angetan. Auch zwei Spiegelreflexkameras waren dabei (Nikon D70, Canon 350D) - leider sind diese für die Pilzfotografie aus technischen Gründen nur schwer geeignet.

Ich habe im März dieses Jahres ein Vergleichstest durchgeführt (alte PowerShot G2 gegen die 350D) und in einem Fotoforum durchdiskutiert (Vergleichsfotos auf http://www.rysch.com/fotografie/G2_und_350D.htm - ein Makro ist auch dabei) - ich bin mir ziemlich sicher, dass die Qualität der Fotos in den letzten Jahren kaum besser wurde... im Gegenteil - es werden immer billigere Kameras für breites Publikum gebaut, dafür mit viel unnötigem "Schnickschnack" und mit immer mehr Milionen von Pixeln auf der gleich großen Chipfläche.

Was wäre für mich wichtig für die Pilze? :
- Makroeinstellung ab 1-2cm
- sehr gute Bildqualität in ellen Zoomberichen
- Weitwinkel ab höchstens ca. 27-28mm (auf Kleinbild gerechnet)
- Tele bis mindestens ca. 90mm (auf Kleinbild gerechnet)
- Schwenkbares (in alle Richtungen) Display, mindestens 2-2,5 Zoll!
- Manuelle Einstellungsmöglichkeit (Zeit- und Blendenautomatik, wobei auch Automatik im Bereich über eine Sekunde - viele Kameras wählen automatisch nur bis einer Sekunde, dann muss man in den manuellen Modus!)
- sehr gute und einfache manuelle Schärfekorrektur vor der Aufnahme - mit einem einfachen "Rädchen" und Display-Luppe (das ist schon öfter anzutreffen)
- sehr gute Beurteilungsmöglichkeit der Schärfe nach der Aufnahme. Dies ist überhaupt nicht so selbsverständlich
- Focus bracketing - also Schärfe-Reihenfolge.
- es wären für mich eigentlich auch 4-5 Milionen Pixel ausreichend...
- sehr guter automatischer Weißabgleich
- die Kamera müsste auch Familienfotos vertragen können (die einfachste der oben aufgeführten Übungen)
- ... auf diese Kamera warte ich gerade...

Schöne Grüße, Artur.