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Moin Andreas,
was geht denn da ab? Ich komme selbst aus der Eifel, aber solche Verhältnisse habe ich noch nie erlebt. Ich kann mir nur vorstellen, dass die Kölner Zeitungen, da ganz gewaltig „auf die Kacke gehauen hat“. Seriös klingt das für mich nicht!
Auch in RLP und NRW ist das Betreten des Waldes ganz klar geregelt in den Landeswaldgesetzen. Demnach ist es tatsächlich nicht erlaubt, die Wege zu verlassen. Nur: Die wenigsten Waldbesucher wissen das. Also gibt es eine ganz klare gesetzliche Regelung, über die der Förster verfügt. Wer sich nicht dran hält, begeht Ordnungswidrigkeiten, und das kann teuer werden…
Was die Beunruhigung des Wildes angeht: Die Aussage des Försters ist nicht von der Hand zu weisen – gerade zur Zeit der Hirschbrunft. Zwar macht ein Nordic-Walker bestimmt mehr Krach als ein Pilzesucher, aber genau hier liegt die Krux: Das Wild hat sich an diesen Lärm gewöhnt, und „weiß“ auch, das Jogger die Wege kaum verlassen. Dadurch kann es diesen Störungen auch problemlos ausweichen.
Pilzsammler, die sich dagegen einzeln und leise durchs Geäst schieben, werden aber vom Wild als bedrohlicher wahrgenommen, da es nicht zuordnen kann, von wo die evtl. Bedrohung her kommt. Wer lautlos über ein Moospolster schlurt, dabei noch gegen den Wind, kann sich – wenn auch unbeabsichtigt – problemlos an Wild „anschleichen“. Wenn es dann den Sammler erst im letzten Moment gewahr wird, geht es hochflüchtig ab – kopflos! Die meisten Waldtiere „winden“ und „lauschen“ besser als sie „äugen“ (können besser riechen und hären als gucken)
Bei Drückjagden z. B. schleichen sich die Treiber auch nicht lautlos durch die Dickungen, sondern unterhalten sich dabei, klopfen mal mit Stöcken gegen Bäume und erzeugen auf diese Weise Geräusche, die das Wild eindeutig ordnen kann. Es flüchtet dann nicht wild in die Gegend, sondern wechselt recht langsam aber stetig seine Einstände.
Grüßlis
Thomas
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