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Pilze Pilze Forum Archiv 2005

Re: Was macht ihr m. Ockert.? Essen oder auch nich

Geschrieben von: Bernhard Schülke
Datum: 6. September 2005, 00:16 Uhr

Antwort auf: Was macht ihr mit Ockertäublingen? (xander32)

: Heute habe ich ein paar Ockertäublinge mitgenommen. Gefunden habe ich sie in
: einem Fichtenwald, viel Moos, massenweise Hexensäcke und andere
: Stäublinge. Das ganze Waldstück ist als trocken mit saurem Boden zu
: bezeichen. Bei einigen war der Stiel nicht weiß, sondern leicht beige. Ein
: grauen der Bruchstellen war nur minimalst.

Mehr ist auch an Grauem nicht zu erwarten.

: Die Ockertäublinge schmecken (mir) alle Mild - ich würd sogar sagen gut.

Tja, Ockertäublinge sind ziemlich "verschrien". Ich suchte im Internet nach Rezepten, fand aber nichts - außer Belehrungen über die Ungenießbarkeit...

Um es kurz zu machen: Wenn man nichts findet - außer besagten Ockertäublingen - und Lust auf eine Pilzmahlzeit selbst gesuchter Pilze hat, warum nicht.

"Rezeptteil"

Probiere doch ein Täublingsrezept aus (Pilze erhitzen!!!) oder mache einfach eine Pilzpfanne mit Zwiebeln.

Vom Geschmack her sind sie weniger nussig, dafür mit einer leicht bitteren Komponente im Geschmack. Mit scharf gerösteten Zwiebeln mögen die Ockertäublinge gut angehen. Oder mit gebratenen Schupfnudeln und Sauerkraut mit geröstetem Frühstücksspeck. Tja so kommt zu einem leckeren Ockertäublingsgericht, wenn man denn nur Ockertäublinge gesammelt hatte.

"Sammeltipps"
Manko des Ockertäublinges: Wenn irgendwo ein Laubbaum herumsteht, gibt es die Verwechslungsgefahr mit Gallentäublingen. Letztere sind über die Dichte und Farbtönung der Lamellen unterscheidbar (wenn man sie nebeneinander hält). Der Stiel von Ockertäublingen neigt dazu, etwas zu grauen! Tendenziell tendiert (bei uns) die Ockertäublingshutfarbe von ocker und ins olivfarbliche ("grünstichig") hinein. Die Hutfarbe des Gallentäublings tendiert eher ins rötliche...

Abschließend sind diese beiden Arten mit etwas Übung im Schnitt zu unterscheiden als letztes Unterscheidungsmerkmal, Gallentäublinge sind fester und lassen sich so glatter und leichter schneiden, solltest Du sie mal verwechseln.

Wenn man drei Gallentäublinge hintereinander probiert hat, ist es nämlich erst einmal aus für die nächste viertel- bis halbe Stunde mit der Geschmacksprobe... Und dann gibt es außerdem ja noch die selteneren und in der Regel kleineren Sonnentäublinge.

Abgesehen vom etwas reduzierten kulinarischen Wert muß man die Zitronentäublinge, wie die Ockergelben Täublinge auch noch genannt werden, schon konzentriert sammeln, am besten unter Fichten wo wirklich kein Laubbaum in der Nähe ist - wg. der Verwechslungsgefahr mit den Gallentäublingen und...

"Ernsthafte Warnung"
Das Wichtigste zum Schluß als allgemeiner Tipp:
Wer sich nicht absolut sicher ist in Bezug auf Täublinge, sollte die Finger von diesen Lamellenpilzen lassen. Das Risiko des Aufsammelns eines grünen Knollenblätterpilzes, der auch schon mal 15 m entfernt von einer Eiche zu finden ist, sollte nicht ignoriert werden. Man könnte sonst die Pilzvariante von Russisch-Roulette spielen...

Gruß

Bernhard

Beiträge in diesem Thread

Was macht ihr mit Ockertäublingen? -- xander32 -- 4. September 2005, 19:48 Uhr
Ich lasse sie im Wald. :-) *oT* -- Joachim -- 4. September 2005, 22:19 Uhr
Du Auch? *oT* -- Piwo -- 4. September 2005, 23:04 Uhr
Ebenso!! *oT* -- ThomasHofheim -- 4. September 2005, 23:17 Uhr
Re: Was macht ihr mit Ockertäublingen? -- Birgit -- 5. September 2005, 00:14 Uhr
Ich lasse alle gelben Täublinge im Wald *oT* -- Dedimyk -- 5. September 2005, 07:05 Uhr
Re: Was macht ihr m. Ockert.? Essen oder auch nich -- Bernhard Schülke -- 6. September 2005, 00:16 Uhr
Super Beitrag! Danke! *oT* -- elfi -- 6. September 2005, 20:58 Uhr

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