Hallo Andreas,
ja es ist schon eigenartig, wie manche Mitbürger ihre Gesundheit vorsätzlich aufs Spiel setzen mit ihrer speziellen Pilzkenntnis.
Mir geht es bei Pilzberatung ähnlich, wenn mir z. B. Gelbe Knollenblätterpilze von unseren osteuropäischen Neubürgern als sogenannte Delikatesse ( kann ich mir gar nicht vorstellen ,bei dem alten Kartoffelgeruch, neben den Durchfallerscheinungen ) präsentiert werden und andere ähnlichen Kalibers.
Wenn ich dann als PSV auf die Schwachgiftigkeit oder Unbekömmlichkeit hinweise, bekomme ich oft nur ein einen mitleidigen Blick geschenkt und der Probant geht mit der Bemerkung:"den essen wir schon seit Jahren, schmeckt gut und es ist nie was passiert!"
Gottseidank war noch kein Gifthäubling dabei, wie Du ja schriebst bei der Waldbegegnung, denn da hört ja wohl Alles auf.
Aber ich kann mir eine kleine kritische Anmerkung zu Deinem PS bezüglich des Hasenröhrlings nicht verkneifen, obwohl ich nicht als "Klugsch.." auftreten will.
Der Hasenröhrling ist ein ziemlich seltener Pilz der Roten Liste und zudem nicht für jeden verträglich, deshalb meine Maxime: Stehen lassen !
Aber sonst gebe ich Dir uneingeschränkt Recht.
Herzliche Grüße Detlef
Hallo Harald,
: für mich sieht der Schirmling wie ein Stachelschuppiger Igelschirmling (
: Echinoderma asperum ) aus: Der ocker- bis cremefarbene Hut ist bis zum
: Rand mit bräunlichen, spitzkegeliggen Schuppen besetzt. In der Mitte ist
: er dagegen ziemlich geschlossen. Auch die dicht gedrängten Lamellen würden
: hervorragend passen. Hinzu kommt der häutige Ring, der am Ende mit Warzen
: besetzt ist - typischer geht es doch gar nicht mehr?
: Bytheway: Am Sonntag wanderten ein Vereinskollege und ich durch einen
: Mischwald bei Aystetten (nahe Augsburg) und stießen dort auf hunderte E.
: asperum am Wegrand. Nach einiger Zeit sahen wir am Wegrand einen Haufen
: dieser Pilze liegen. Wir staunten nicht schlecht, als dann ein älterer
: Herr auftauchte, mit noch mehr dieser Pilze in der Hand. Als wir ihn
: darauf ansprachen, ob er die Pilze essen wolle, erklärte er uns in
: gebrochenem Deutsch mit russischem Akzent, dass er die Pilze bereits viele
: Jahre lang verspeist - nachdem er die Pilze 10 Minuten lang abkocht und
: das Wasser wegschüttet.
: Auf dem Rückweg haben wir ihn dann noch einmal getroffen. Als wir die
: Stockschwämmchen in seiner Tasche sahen, wiesen wir ihn noch auf den
: Gifthäubling hin, aber er meinte nur "Habe gutes Buch - schöne
: Bilder!" - nach dieser Aussage war uns doch sehr mulmig zumute. Als
: wir dann anchhakten, welche Buch er den hat, sagte er "Pilze
: Pilze". Nachdem wir dann 5 Minuten lang erfolglos herumrätselten,
: erzählte er uns beiläufig, dass es in russisch geschrieben ist - da hätten
: wir noch lange herumrätseln können.
: Wieder Mal sehr interessante Begegnungen im Wald! :-)
: P.s. Für unsere Pfannen gab es eine Krause Glucke mit satten 50 cm im
: Durchmesser, einen Aprikosentäubling und viele Würzige Tellerlinge -
: schade, dass der Hasenröhrling, den mein Kollege tags zuvor gesichtet
: hatte, schon weg war.
: Gruß, Andreas