: Hallo,

: Habe Jochen Girwet den Purpurnen Schneckling gezeigt, er wird ihn heute noch
: genauer untersuchen.
: Unser erster Eindruck wäre allerdings H. russula, da H.erubescens gilbt,
: dieser nicht!
: H. russula wäre für Thüringen RL2.

Ich glaube auch eher an H. erubescens. Der Stiel Deines Exemplars sieht deutlich punktiert aus, das würde H. russula eher ausschließen und für erubescens sprechen. H. russula müßte lt. BK längsfaserig oder fleckig sein. Die Ökologie ist wohl nicht ganz eindeutig, da Du schreibst - sowohl Laub- als auch Nadelbäume. Wenn aber die Nadelbäume wahrscheinlicher sind, wäre das ein weiteres kleines Indiz für erubescens. Erstens heißt es in der Literatur, daß es die "Tendenz zum Gilben" gibt und dann auch noch "im Alter gilbend". Die Italiener (Candusso) geben die Sporengrößen als marginal verschieden an H. russula (6,5)-7,5-9x6-6,5 und erubescens mit 7,5-9,5(-11,5)x4,8-6(-7). Außerdem sagen sie, daß sie zwar die geringen Unterschiede beider Arten immer wieder festgestellt haben, daß sie aber nicht ausschließen möchten, daß doch die eine Art eines Tages als Form oder var. der anderen definiert wird. Der eindeutigste Unterschied ist wohl nach wie vor das Vorkommen bei Nadelbäumen, welches nur H. erubescens hätte. Wenn die Laubbäume nicht ganz ausgeschlossen werden können ist das natürlich leider unbrauchbar, obwohl es sehr selten (lt. Candusso) auch Aufsammlungen von erubescens unter Laub geben soll. Das fehlende Gilben würde zwar für russula sprechen, aber ob man das bei einem einzigen Exemplar wirklich als entscheidend sehen kann?

Auf jeden Fall würde ich die Fundstelle weiter beobachten.

Gruß,