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Pilze Pilze Forum Archiv 2005
Provokante Thesen der Küchenmykologie
Geschrieben von: Ben Bihler
Datum: 4. Oktober 2005, 11:30 Uhr
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Grüß Gott! Es ist eine interessante Tatsache, daß sich Pilzbücher oft fundamental widersprechen, was Speisewert, und optimale Verarbeitung von Pilzen betrifft. In ein paar Punkten sind sich aber praktisch alle Pilzbücher einig und genau diese möchte ich hiermit als Lügenpropaganda bloßstellen! ;) Punkt 1: von Parasolen und Hallimasch kann man die Stiele nicht mitessen. Quatsch! Gerade bei Parasolen im Paukenschlegelstadium und jungem Hallimasch sind die Stiele ja das Beste. Zugegeben: roh machen die Stiele einen holzigen Eindruck, weil sie unter Druck so längsfaserig aufsplittern. Aber wenn man sie in Scheiben schneidet und gut brät (also ca. ne Viertelstunde in der Pfanne), wird die Konsistenz optimal (angenehm weich und eine Spur von Bissfestigkeit behaltend) und der Geschmack ist super. Zudem hat man von so einem 25 cm langen Stiel mehr als vom Hut. Es wäre also besser, die Stiele zu sammeln und die Hüte wegzuschmeißen, als umgekehrt (wie es von allen Büchern, die ich kenne, empfohlen wird)!
Punkt 2: der klebrige Hörnling wird praktisch immer als ungenießbar bezeichnet. Lustigerweise kenne ich keinen pilzsammelnden Bayern oder Ossi mit etwas Pilzkenntnis, der den klebrigen Hörnling NICHT sammelt!!! Alle sagen, daß der zwar roh zäh ist (wie die oben erwähnten Stiele), aber man isst Pilze ja sowieso nicht roh. Und gebraten ist der angenehm, sowohl was Konsistenz als auch was Geschmack betrifft. Der klebrige Hörnling ist zwar kein großer Pilz, aber wenn man mal schöne Exemplare findet, sollte man die immer mitnehmen. Sie taugen sowohl für Misch- als auch für Einzelgerichte! Allerdings darf und muß man den oft mit Wasser waschen, weil irgendwelche Verschmutzungen wie Tannennadeln sonst so schwer weggehen (warum der wohl KLEBRIGER Hörnling heißt???). So! Jetzt bin ich auf die Reaktion gespannt! :-) Ciao,
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