Hallo Jürgen,
wirklich beeindruckend und fast so, wie ich mir das gedacht hätte.
Mich bestätigt das aber eher in meiner Auffassung, rubellus und communis nur als Varietäten einer (variablen) Art zu sehen. Es steht außer Frage, dass typischer communis nur wenig mit typischem rubellus gemeinsam zu haben scheint. Es gibt aber genug Kollektionen, bei denen sich in allen Merkmalen, seien sie makroskopisch oder vor allem mikroskopisch, viele Übereinstimmungen bzw. Übergänge zeigen. Die Unterschiede in der Ökologie halte ich für marginal, da - bei einer eindeutigen Bevorzugung ruderaler, stickstoffreicher Standorte - beide Arten ein sehr breites ökologisches Spektrum haben, wie mir scheint.
Aber wie Du selbst mit Bezug auf X. bubalinus schreibst und wie in einer anderen Gruppe der Filzröhrlinge auch der Fall X. cisalpinus zeigt, ist hier (zumindest für mich) ein wirklich überzeugendes Artkonzept noch nicht gefunden.
Viele Grüße
Thomas
: Hallo Thomas,
: es handelt sich um das gleiche Myzel wie bei den Bildern 1,4,5,6 und 8 der
: vorigen Reihe, wobei die braunhütigen Exemplare gezielt herausgepickt und
: auf einem Bild vereinigt wurden. X. rubellus ss. str . kann also
: tatsächlich mit ockerlichem ausgeblasstem oder braunem Hut auftreten (v.
: a. wenn stark zermadet, das war hier der Fall). Alle anderen Merkmale sind
: aber identisch mit der Leitart. Es sind jene Farbformen, die einen
: Übergang zu X. communis zu bilden scheinen (mit der Betonung auf
: "scheinen"). Nach meiner Erfahrung gibt es zwar täuschend
: ähnliche Fruchtkörper von X. communis , doch hat diese Art insgesamt ein
: anderes Merkmalsspektrum, nicht nur was die Hut-, Stiel- und Fleischfarben
: betrifft, sondern auch Ökologie und Verbreitung. Nicht zu vergessen ist,
: dass mit X. bubalinus ss. Noordeloos hier evtl. noch eine dritte,
: täuschend ähnliche Sippe mit hineinspielt.
: Grüße, Jürgen