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Pilze Pilze Forum Archiv 2005
Das Hallimasch-Drama
Geschrieben von: AK_CCM Antwort auf: HIER: Pilzausstellung Augsburg Teil2 (Birgit)
Datum: 11. Oktober 2005, 18:05 Uhr
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Hallo zusammen, : bei der Arbeit: ganz rechts Andreas und Christoph Hahn beim
bei dem Hallimasch hatte ich mir wohl zu große Hoffnungen gemacht. Hierzu muss ich etwas weiter ausholen: Vor etwa einem Monat entdeckte ich im Mertinger Forst einen mir unbekannten Hallimasch, der an totem Laubholz wuchs. Leider hatte ich damals aus zeitlichen Gründen keine Merkmalsbeschreibung angefertigt und auch kein Foto geschossen, weil meine Kamera bereits in Reparatur war. Als ich wieder etwas Luft hatte und die Fundstelle aufsuchte, waren die Hallimasche leider schon fort. Um jedoch die Art das nächste Mal bestimmen zu können, ließ ich mir von der schweizerischen Eidgenössischen Forschungsanstalt Wald, Schnee und Landschaft das 8-seitige Merkblatt "Die Hallimasch-Arten. Biologie und vorbeugende Massnahmen" schicken. Dieses Merkblatt nahm ich dann mit auf die Ausstellung. Am Sonntag wurde uns dann von einem Besucher ein Hallimaschbüschel mitsamt einer Grasscholle gebracht. Als ich auf den Pilz aufmerksam wurde, war der Finder leider schon weg und ich konnte keine Fragen mehr zu dem Baumbestand des Fundortes stellen. Da der Pilz aber inklusive Grasbüschel angeschleppt wurde, hätte man wahrscheinlich sowieso nicht mehr zweifelsfrei feststellen können, ob der Hallimasch an Laub- oder Nadelholz wuchs. Trotzdem verfolgte ich die verwegene Idee, anhand der tabellarischen Merkmals- und Skizzenübersicht in dem Merkblatt die Art herauszubekommen. Also überredete ich Uli (auf dem Bild links neben Christoph), die Tabelle Punkt für Punkt abzuarbeiten. Letztlich konnten wir zwar noch von den 5 in Europa vorkommenden Arten mit Ring den Honiggelben Hallimasch (Armillaria mellea) und den Dunklen Hallimasch (A. ostoyae) sicher ausschließen, aber ob es der Gelbschuppige Hallimasch (A. gallica), der Keulige Hallimasch (A. cepistipes) oder der Nördliche Hallimasch (A. borealis) gewesen ist, ließ sich leider nicht ermitteln. Christoph bestätigte unsere Diagnose, dass der Hallimasch auf keinen Fall A. mellea ist. Was soll's! In meinen Augen war der Bestimmungsversuch jedenfalls ein kleiner Erfolg. Und für die Zukunft finde ich die Hallimasche auch weiterhin sehr interessant. Falls Interesse besteht, kann ich gerne eine kleine Merkmalsbeschreibung nachreichen, vielleicht hat ja jemand einen heißen Tipp!? Gruß, Andreas
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