Hallo Eric,
ich habe zwar auch schon im DGfM-Forum meine Mitarbeit angekündigt, wollte es hier aber nochmals wiederholen.
Durch meine langjährige Schulungs,- und Beratertätigkeit ist mein Bekanntheitsgrad bei Zeitungen, Ämtern,Forstverwaltungen,Schulen,
Krankenhäusern, Apotheken,etc. inzwischen so groß geworden, daß ich praktisch keine "Werbung" mehr brauche *grins*, aber der schnelle Internetzugriff ist absolut von Vorteil, wie das aktuelle Beispiel zeigt:
Am Samstagabend 8.10.2005 um 20.05 Uhr bekam ich einen Anruf von der Kinderstation des Krankenhauses Gifhorn, daß ein Kind einige Pilze roh gegessen habe und sie erstmal prophylaktisch Aktivkohle verabreicht hätten und das Kind keine sonstigen Auffälligkeiten zeige.
Der Vater hätte noch Belegexemplare und ob ich die überprüfen könne .
Nach meiner sofortigen Zusage kam der aufgeregte Vater um 20.15Uhr zu mir nach Hause vorgefahren und ließ erstmals Kind und Ehefrau im Auto.
Auf meine Frage nach dem Zeitpunkt der Aufnahme der Pilze kam eine Zeit von knapp 1 - 1,5 Std. raus.Die relativ lange Zeit lag darin begründet, daß er erst einige Zeit gegoogelt hatte. Er wohnt in Uetze/ Dollbergen, das zum Kreis Celle gehört, aber da war nichts bekannt, dann fand er meinen Namen und fuhr deshalb direkt zum Krankenhaus Gifhorn ca. 30km.
Aus dem Internet hatte er sich auch einen Pilz runtergeladen, der den gegessenen Pilzen entsprechen sollte.
Er redete sofort von Rötlingen und präsentierte mir das Bild von Entoloma vernum, dem giftigen Frühlingsrötling.
Ihr könnt Euch sicher mein Erschrecken vorstellen.Sofort wollte ich natürlich die Restpilze sehen, die er mitgebracht hatte. In der Plastiktüte waren noch 5 Fk. und als ich die sah, fiel mir echt ein Stein vom Herz.Es waren niedliche Helmlinge und zwar Mycena stipata, Alkalische Helmlinge, wie auch ein kurzes Schnuppern bestätigte.Ich erklärte dem Vater noch den Unterschied zwischen Rötlingen, als Rotsporer mit rötlichen Lamellen, gegenüber den Weißsporern wie Helmlinge mit hellen Lamellen anhand der Abbildungen ( wenn er richtig hingeschaut hätte, wären ihm die schönen roten Lamellen bei seinem Bild von Entoloma vernum aufgefallen ).
Auf meine Nachfrage nach der Anzahl der gegessenen Pilze sagte er so ca.5 Fk wären es gewesen und sein Sohn ( 5 Jahre alt ) hätte gesagt, daß sie gut schmecken würden.Der Mycena stipata schmeckt mild, habe es an den Exemplaren probiert und konnte so den Vater beruhigen, als ich sagte: der ist nicht giftig, nur nicht zum Essen geeignet.
Problematisch sei lediglich der Rohgenuß,da möglichst keine Pilze roh genossen werden sollen, da ein Großteil dann giftig seien.Da im vorliegenden Fall inzwischen mehr als 2 Stunden vergangen waren und Aktivkohle zur Kompensation genommen war, bestand aus meiner Sicht keine Gefahr mehr und ich schickte die beruhigten Eltern um 20.45 Uhr nach Hause mit der Auflage, ein Auge auf das Kind zu haben und mich bei Bedarf sofort zu informieren, das gottseidank unterblieb.
Beim Abschied fragte der Vater noch, was er denn schuldig sei und konnte gar nicht begreifen, daß ich das ehrenamtlich mache ( übrigens gleiches Unverständnis bei kostenlosen Pilzberatungen ).
Der vorliegende Fall zeigt einwandfrei,wie wichtig es ist, daß die Adressen der PSV bei den entsprechenden Gremien bekannt sein müssen und das Internet ist heutzutage eine der wichtigsten Informationsquellen.
Das war zwar ein bißchen langatmig, aber ich bin der Meinung, daß man doch mal sehen soll, daß die PSV, wenn sie manchmal für den einen oder anderen wie "Oberlehrer" vorkommen, dies bestimmt nicht tun um zu Belehren, sondern aus Sorge bei zu leichtfertiger Schnellschuß - Bestimmung von Pilzen.
Herzliche Grüße Detlef
: wer die anderen Pilzforen nicht mitverfolgt, hat es vermutlich noch nicht
: mitbekommen. Vor nicht allzu langer Zeit wurde angeregt, eine aktuelle
: Liste von PSV/Pilzberatern ins Internet zu stellen. Daraus hat sich
: mittlerweile eine recht genau umrissene Idee entwickelt, die auf der
: Eigeninitiative von Pilzberatern gründen soll. Es wird aber keine Liste,
: sondern eine von den Mitgliedern selbst aufgebaute und gepflegte
: Datenbank. Wir von pilzbestimmung.de (d.h. Philipp und ich) würden hierzu
: eine entsprechend zu füllende Datenbank zur Verfügung stellen, sowie
: Programmierung und Wartung übernehmen.
: Was bringt das dem Ratsuchenden?
: Es ist so gedacht, dass der Ratsuchende eine Eingabemaske vorfindet, in der
: er sein Land (vorerst sind A, CH und D geplant) und die PLZ eingeben kann.
: Das Skript sucht ihm dann die nächstgelegenen Pilzberater heraus und gibt
: ihm die nötigen Infos zur Kontaktaufnahme. Mit einem Button "Alle
: anzeigen" kann man auch schnell auf den gesamten Datenbestand, d.h.
: alle registrierten Pilzberater, zugreifen.
: Wie läuft das für den Pilzberater ab?
: Das Ganze gründet auf rein freiwilliger Basis. Wer sich registrieren
: möchte, darf mir eine E-Mail schicken und bekommt binnen kurzer Zeit ein
: Passwort zugesandt. Damit kann er sich dann auf der entsprechenden Seite
: bei uns einloggen und sein Profil festlegen. Hier können dann die
: verschiedensten Angaben gemacht werden. Ein MUSS sind dabei nur die
: Angaben von Land, Ort und PLZ (für die Suchfunktion) und E-Mail-Adresse
: (für die Kontaktaufnahme). Nach Lust und Laune können natürlich auch
: weitere Angaben gemacht werden. Beispiele: Adresse des Bertungslokals,
: Telefon, alternative E-Mail-Adresse, Beratungszeiten, Angaben zur Prüfung
: (DGfM, VAPKO....), Homepage(s), Termine von Führungen, Kursangebote etc.
: (hier wären zusätzliche Ideen willkommen, bevor Philipp mit der
: Programmierung startet). Es soll auch eine Abmeldungs-Funktion geben. Das
: ist im Prinzip ein Kalender, in dem man angeben kann, an welchen Tagen man
: keine Beratung machen will/kann (Urlaub, Termine....), so dass der
: Ratsuchende sofort Bescheid weiß. Der Pilzberater hat VOLLEN Zugriff auf
: alle Daten, die von ihm gespeichert werden und kann sie nach Belieben
: jederzeit ändern, bis hin zur vollständigen Kündigung der Registrierung
: mit sofortiger Löschung aller Daten.
: Bisher waren die Resonanzen recht positiv, wobei sich bisher allerdings kaum
: Nicht-PSV dazu geäußert haben. Der große Vorteil ist eben, dass man daraus
: ein Portal gestalten kann, über das die Kommunikation von Ratsuchendem und
: Berater ermöglichen kann. Darüber hinaus sind die allermeisten
: Datenangaben freiwillig, so kann sich jeder das Profil erstellen, das er
: für richtig hält. Wie steht Ihr dazu? Würden die Pilzberater unter Euch da
: mitmachen und auch ein wenig zur Erweiterung durch Propaganda etc.
: beitragen? Wäre das für die ratsuchenden (Speise)Pilzsammler eine lohnende
: Einrichtung? Gibt es Fragen? Über Meinungen, Kritik und
: Verbesserungsvorschläge würden wir uns freuen.
: Viele Grüße,
: Eric
: weitere Beiträge zum Thema unter:
: http://www.dgfm-ev.de/forum/thread.php?threadid=291
:
: http://www.pilzbestimmung.de/forum/index.php?t=tree&th=1378&start=0&rid=3&S=fc0def42f155d82810ca32e31ba98e6a