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Pilze Pilze Forum Archiv 2005

Meine Meise 2.Teil

Geschrieben von: Hans Bender
Datum: 16. Oktober 2005, 22:06 Uhr


Hallo an Alle
Eine kleine Geschichte!
Wie Euch ja schon bekannt ist, habe ich auf unserem Balkon beim Frühstück oder im Laufe des weiteren Tages meine Tierchen auf Besuch
(Eichhörnchen, http://hometown.aol.de/JBe8995374/_eichhoernchen.html
Meisen http://hometown.aol.de/JBe8995374/_meise.html und
Rotkehlchen), http://hometown.aol.de/JBe8995374/_rotkehlchen.html die mir alle aus der Hand fressen.
Welches Vertrauensverhältnis sich dabei auf Seiten der Tiere aufgebaut hat, wurde mir jetzt von meiner Lieblingsmeise aufgezeigt, mit der ich etwas herumspielen kann, wenn sie Lust hat. (Die Leckerli´s verstecke ich dabei soweit in meiner hohlen Hand, dass es nicht so einfach ist, an diese heran zu kommen)
Vor ein paar Wochen kam also diese Meise und hatte unterhalb des rechten Auges eine große ausgewachsene Zecke hängen was nicht nur unschön aussah, sondern ihr offensichtlich auch sehr zu schaffen machte.
Nachdem sie sich nun mehrmals bei mir in immer schlechterem Zustand präsentierte und ich dann sah, dass das rechte Auge total geschlossen war, konnte ich sie von dieser Seite ohne große Gegenwehr mit der Hand einfangen.
Mit einer kleinen Tragetasche aus Stoff, die ich mir über die Hand und Meise gestülpt hatte, erschien ich dann beim nahegelegenem Tierarzt, der die Zecke ohne Mühe und kostenlos entfernte. Zuhause ließ ist die Meise wieder dort auf unserem Balkontisch frei, wo ich sie eingefangen hatte. Sie war aber so geschwächt oder auch geschockt, dass sie mit dem Wahlnusstückchen, welches sie sich noch mitgenommen hatte, kaum von der Stelle kam.
Als ich dann kurz darauf eine der Nachbarskatzen dort herum schleichen sah, kamen mir schwere Bedenken, ob ich da nicht einen Fehler begangen habe.
Ich versuchte also die Meise im Gebüsch wieder ausfindig zu machen um sie sicherheitshalber in Gewahrsam zu nehmen, was aber nicht gelang.
Am späten Nachmittag, sah ich sie dann vom Balkon aus an der Trinkstelle (ein längs durchgeschnittener Autoreifen) ziemlich erschöpft auf dem Gummirand sitzen. Ich machte mich also auf dem Weg und konnte sie von der Seite des geschlossenen Auges her dort abpflücken.
Also, wenn das die Katze gewesen wäre!
Die Meise bekam dann in unserem Wohnzimmer Freigang, wo sie sich aber nur im Fenster und Balkontürbereich aufhielt, einige kleine Nüsschenteile verputzte und auf den am Boden liegenden Kabeln sitzend schließlich zitternd einschlief.
Am anderen Morgen waren wir erleichtert, als sie noch lebte und auch Appetit entwickelte, aber von Nüsschen allein erschien mir die Motivation und Ernährung nicht ausreichend und so ging ich ins Angelgeschäft (was tut man nicht alles) und holte Maden und Mehlwürmer. Die Maden wurden nach kurzer Prüfung verschmäht, die Mehlwürmer aber mit Begeisterung angenommen. Meine Frau war sehr darauf bedacht, das die Mehlwürmer nicht auf der Flucht das Wohnzimmer erobern und wurden deshalb nur einzeln abgegeben.
Zwischendurch wurde das Auge der Meise mit Kamillenextrakt behandelt, was sie sich anfangs auch mit wenig Gegenwehr gefallen ließ später aber mit leichtem Gekreische quittiert wurde, was mir auch die Tendenz zur Besserung anzeigte. Über einen Freund hatte ich mir zwischenzeitlich einen Vogelkäfig besorgt, in den ich die Meise nach der letzten Behandlung am Abend bei offenen Türen absetzte, wo sie auch kurze Zeit später einschlief.
Am anderen Morgen turnte sie schon am Fenster auf allen dort stehenden Teilen herum ohne jedoch hektische Fluchtversuche zu unternehmen.
Nach einem ausgiebigen Mehlwürmerfrühstück und eine letzte Augenbehandlung kam sie nun in den Käfig und durfte sich die Welt nun draußen vom Balkontisch aus ansehen. Sie musste ca. 1. Stunde warten bis ihr Partner (das Männchen) endlich kam um es zu begrüßen. Die Freude galt aber eines Leckerlis welches vor dem Käfig lag, er schnappte sich eins und düste ab.
Von meiner Frau, die das auch mitbekam, musste ich mir dann anhören, da siehste mal, so sind die Männer!
Nachdem nun der Kontakt hergestellt war, öffnete ich beide Türen des Käfigs, damit sie hinterher kann. Sie hatte aber keine Lust den Käfig zu verlassen.
Als ich sodann mit meinem Fotoapparat 10 Minuten gewartet hatte um den Abflug festzuhalten, verlor ich die Geduld und ging so nah an den Käfig, dass sie in Bewegung kam. Sie hupfte also auf den Ausgangs-Türbereich, dann auf dem Tisch, nahm sich noch das größte Stück Nuss und flog ca. 20 m weiter in einen Baum, wo sie dann, auch mit immer noch geschlossenem Auge, wirklich von ihrem herumstolzierenden Männchen umworben wurde.
Nun waren wir alle zufrieden und hofften auf ein baldiges Wiedersehen.
Es dauerte fast drei Wochen bis sich beide nun wieder vorstellten.
Das Auge war wieder normal und unsere Freude groß.
Damit ist die schöne Geschichte abgeschlossen und wir hoffen auf ein weiteres Jahr mit neuen Erlebnissen mit unseren „Haustieren“
Grüße aus Mönchengladbach
Hans

Beiträge in diesem Thread

Meine Meise 2.Teil -- Hans Bender -- 16. Oktober 2005, 22:06 Uhr
Lieber Hans, wahre Tierliebe ! *oT* -- GarySW -- 16. Oktober 2005, 22:19 Uhr
Hallo Hans Du bist nicht nur ein Meister der Pilze -- hans hurter -- 16. Oktober 2005, 22:36 Uhr
Re: Meine Meise 2.Teil -- Birgit -- 16. Oktober 2005, 23:29 Uhr
Re: Meine Meise 2.Teil -- coco -- 17. Oktober 2005, 13:02 Uhr
Re: Meine Meise 2.Teil -- Hans Bender -- 17. Oktober 2005, 20:50 Uhr

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