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Hallo Pilzfreunde,
endlich ist es vollbracht. Seit 2000 hatte ich das Vergnügen alljährlich etwa um Anfang Oktober herum ein Grüppchen brauner Pilze auf kurzem, gepflegten Rasen zu betrachten - durch den Zaun hindurch. Die Glocke zu schellen, um eine gründlichere Beschau zu erbeten, habe ich aber nicht gewagt. Erschien mir zu albern. In diesem Jahr war mir das Glück hold. Bewohner in persona im Garten! Höfliche Anfrage, und sofortiges Einverständnis. Angenehme Zeitgenossen.
Es handelt sich bei den Pilzen, so glaube ich fest, um das Freudiggefärbte Samthäubchen Conocybe mesospora. Das ist nun nicht wirklich der Knaller, aber im Normalfall schaut man doch bei den MIB (Mushrooms In Brown) nicht allzu genau hin, oder? Deshalb hier mal eine
Kurzbeschreibung:
Hut: 1,6-2,0 cm Durchmesser, recht flach aufgeschirmt. Feucht "freudiges" Braun und weit hinauf durchscheinend gerieft. Streifig stark ausblassend.
Lamellen: Recht dicht, ockerbraun mit helleren Schneiden.
Stiel: Bis 6,0 x 0,15 cm, bräunlich mit hellerer, bereifter Spitze.
Manfred Enderle widmet der Art in der Ulmer Pilzflora breiten Raum (mit einem eingeschlichenen Schreibfehler: Pl für Pleurozystiden statt Kaulozystiden). Beschreibung und Mikromerkmale habe ich auch damit gut in Einklang bringen können.
Mikromerkmale:
Sporen: Im Durchschnitt 7,5-9,4 x 4,4-5,0 µm, gelbbraun.
Cheilozystiden: 19,1-21,8 x 8,2-10,9 µm, Kopf 3,0-4,1 µm, dicht gedrängt.
Kaulozystiden: 16,4-27,3 x 5,5-12,3 µm, Kopf 3,0-4,1 µm, massenhaft.
Pileozystiden: 25-27,3 x 5,5-8,2 µm, Kopf 3,0-4,1 µm, nicht selten, bis zur Hälfte bräunlich getönt.
Übersetzung des Fachjapanisch:
Zystiden=meist durch Größe und/oder Form auffällige Zellen.
Cheilozystiden befinden sich an der Lamellenschneide, Pleurozystiden an der Lamellenfläche, Kaulozystiden am Stiel und Pileozystiden auf dem Hut.
Beste Grüße! Pilzmel
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