: Hallo Roland,

: in meinem Fall war es ähnlich wie mit deinen Leuten. Er ist auch schon ca. 53
: Jahre alt und hat sie als essbar gekannt und will sie weiter essen.
: Wünsche ich ihm auch beste Gesundheit und würde selber, sie auch nicht
: essen. Zu sehr denke ich, orientieren wir aus an die Ratschlägen der
: neunen Pilzbücher ;)?!?!

: Gruß
: Harry

Hallo Harry und Roland,

ich würde nicht sagen, dass wir uns zu sehr an den neuen Pilzbüchern orientieren. Eher dass sich diejenigen, die Kahle Kremplinge essen, zu sehr an den alten Büchern orientieren und neuere Erkenntnisse ignorieren.
Natürlich ist es schwierig einzuschätzen, wie begründet solche Meldungen von der Giftigkeit irgendwelcher Pilze oder sonstiger Substanzen sind. Wenn ich mich zurückerinnere, was in den letzten 30 Jahren schon alles als krebserregend eingestuft wurde ....

Jedenfalls kann es in Einzelfällen nach wiederholtem Genuss von Kahlem Krempling zu einer Antigen-Antikörper-Reaktion kommen, in deren Verlauf die roten Blutkörperchen verkleben und sich auflösen. Dies hat nachweislich schon zu Todesfällen geführt (Ende der 50er-Jahre in Polen).

Wer also meint, dieses Risiko auf sich zu nehmen, weil es ja eh nur in seltenen Fällen zu diesen Reaktionen kommt und weil es vermutlich nur nach dem Genuss mehrerer Mahlzeiten in zeitlicher enger Folge passiert, dem kann man vermutlich den Krempling nicht ausreden. Mir wäre das Risiko zu groß, wer weiß schon wann seine persönliche Grenze erreicht ist, nach der es eben zu viel Krempling war ..... Zumal das ja auch durch weitere Faktoren bedingt sein kann (genetische Veranlagung?) von der wir einfach nichts wissen.

Genau dasselbe läßt sich auch vom Grünling sagen. Solange hier nicht sichergestellt ist, unter welchen Umständen eine Rhabomyolyse auftreten kann, welche Faktoren zusätzlich zum Grünlingsgenuss eventuell noch eine Rolle spielen, solange muss eben von diesem Pilz abgeraten werden.
Alles andere ist eben Glückssache und da möchte ich mich beim Pilzeessen nicht drauf verlassen müssen.