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Pilze Pilze Forum Archiv 2005

Re: Rotfußröhrling mit schuppigem Stiel?

Geschrieben von: Jürgen
Datum: 23. Oktober 2005, 13:13 Uhr

Antwort auf: Rotfußröhrling mit schuppigem Stiel? (Werner Stangl)

Hallo Werner,

der Fund ist als X. chrysenteron richtig bestimmt. Die größte Verwechslungsgefahr besteht zur Zeit mit dem Herbstrotfuß X. pruinatus, ein Vergleichsbild findest du hier. Die starke Rissigkeit, die fehlende Blauverfärbung, die schon jung roten Stielflöckchen, das massive Rot im Stiel und die innen stumpf ockerbraune Stielbasis sind gute Trennmerkmale. Das starke Aufreißen des Stiels ist eine Anomalie, die keinesfalls kennzeichnend ist für die Art.

: Zweitens sind unter "ähnliche Arten" im Buch der "falsche
: Rotfüßröhrling" (Xerocomus porosporus) sowie der blutrote Röhrling
: (xerocomus rubellus) angegeben, leider aber weder Abbildung noch sonstige
: Information über diese Arten. Könnt ihr mir damit weiterhelfen?

Das sind längst nicht alle Arten, mit denen der Rotfuß verwechselt werden kann. Hier ein kleiner Überblick, der allerdings nicht die jeweilige, z. T. erhebliche Variationsbreite innerhalb der jew. Art bieten kann:

Xerocomus chrysenteron - Rotfuß
Stielfleisch rhabarberrot, basal ocker, kaum oder nicht blauend; unter Nadelbäumen u. Buchen; Sporen glatt, Q >2,5; häufig

Xerocomus cisalpinus - Südlicher Rotfuß
Stielfleisch blass gelb, basal rötlich, blauend; gern unter Eiche, thermophil; Sporen gestreift, Q >2,5; zerstreut

Xerocomus pruinatus - Herbstrotfuß
Stielfleisch gelb, blauend; unter Fichte, Buche auf armen, sauren Böden; Sporen gestreift, Q 2,5; v. a. in höheren Lagen häufig

Xerocomus porosporus - Falscher Rotfuß
Stielfleisch besonders nach unten schmutzig braun, oft mit weinrotem Beiton, kaum oder nicht blauend; gern unter Eiche, thermophil; Sporen abgestutzt, Q >2,5; verbreitet

Xerocomus rubellus - Blutroter Röhrling
Stielfleisch intensiv gelb, basal orange, schwach blauend; gern unter Eiche, Birke, Linde, grasige Standorte; Sporen glatt, Q <2,5; verbreitet

Xerocomus communis - Eichenfilzröhrling
Stielfleisch weißgelblich bis trüb gelb, basal mit karotten- bis feuerroten Flecken, mäßig blauend; gern unter Eiche, Birke, Linde, an Ruderalstellen, thermophil; Sporen glatt, Q ~2,5; verbreitet

Xerocomus ripariellus - Uferröhrling
Stielfleisch gelb, untere Hälfte oft weinrot, basal bräunlich, v. a. in der Stielmitte blauend; unter Eiche, Erle, Birke, an feuchten Standorten; Sporen gestreift, Q >2,5; selten

Für die Artbestimmung ist also auch der Standort wichtig, ggf. Mikroskopieren unumgänglich.

Grüße, Jürgen

Beiträge in diesem Thread

Rotfußröhrling mit schuppigem Stiel? -- Werner Stangl -- 23. Oktober 2005, 11:56 Uhr
Re: Rotfußröhrling mit schuppigem Stiel? -- Jürgen -- 23. Oktober 2005, 13:13 Uhr
Korrektur -- Jürgen -- 23. Oktober 2005, 13:25 Uhr
Rotfußröhrling mit schuppigem Stiel? -- Werner Stangl -- 23. Oktober 2005, 13:56 Uhr

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