Hallo,
den Olivgelben Holzritterling (Tricholomopsis decora)
kennen sicher viele. Es ist ein häufiger Bewohner süddeutscher Bergnadelwälder
und kommt ausschließlich an Nadelholz vor.
In engen Tälern und Schluchten geht
er bis 400mNN ins Tiefland. Hier ein Bild von vor 4 Wochen:
Nun aber zum Problemfall. Vor einigen Tagen fand ich in einem extrem
wärmebegünstigten Kalkbuchenwald den unten abgebildeten Fruchtkörper
auf einem stark vermorschten Stamm in 270mNN Höhe. Es handelt sich vermutlich um Laubholz,
da in weitem Umkreis kein einziger Nadelbaum zu finden ist.
Natürlich ist Nadelholz nie ganz auszuschließen. Vielleicht wurde der
letzte Nadelbaum vor Jahren gefällt (Wie erkennt man Nadelholz mikroskopisch?).
Die Pilze erinnern stark an T. decora, sind aber ein bisschen mehr orange
gefärbt. Mikroskopisch kaum Unterschiede.
Hier das Bild:
Im 50m Umkreis wachsen Amanita caesarea, Boletus satanas, dupainii, regius
und weitere sehr wärmeliebende Arten. Das Waldstück ist das genaue Gegenteil
eines "montanen Nadelwalds".
Hat jemand schon mal einen ähnlichen Fund gemacht bzw. weiß, worum es sich
dabei handeln könnte? In der mir zugänglichen Literatur ist nichts
über solche Vorkommen erwähnt.
Georg