Hallo alle,
da immer wieder nach Fototricks gefragt wird, hier anschaulich anhand
zweier Bilder die 'Sache mit der Blende'.
Wenn man über eine manuell einstellbare Kamera verfügt, kann man im
manuellen Modus normalerweise die Blendenzahl selbst einstellen und damit
die Schärfentiefe (auch Tiefenschärfe genannt) beeinflussen.
Einfach gesagt: umso geschlossener die Blende (= große Blendenzahl), umso
größer ist die Schärfentiefe (also wird nicht nur der Punkt scharf, auf
den man fixiert hat, sondern zusätzlich mehr oder weniger des Vorder- und
Hintergrundes).
In der Regel gilt für Pilzfotos (*): so viel Schärfentiefe wie möglich, also
eine möglichst große Blendenzahl! Allerdings bewirkt eine große Blenden-
zahl auch eine längere Belichtungszeit, so dass man dabei um ein Stativ
nicht herumkommt. Ferner sollte man auch noch bedenken, dass extrem große
Blendenzahlen zu unerwüschten Unschärfen durch Spaltbrechungen des Lichts
führen (siehe 'Förderliche Blende' bei Google). Allerdings betrifft dies
eigentlich nur (digitale) Spiegelreflexkameras, deren Wechselobjektive
solche kleine Blenden ermöglichen.
So, hier als Demo zwei Bilder, die sich nur in der Blendenzahl (und daraus
resultierend in der Belichtungszeit) unterscheiden. Der Schärfepunkt
lag jeweils ungefähr auf dem kleinen Insekt im Becherling.
Bild 1 wurde mit Blende 3,5 (0,11 sec) aufgenommen:
Bild 2 wurde mit Blende 10,1 (0,77 sec) aufgenommen:
Wenn ihr euch auf Vorder- und Hintergrund der Bilder konzentriert, ist
deutlich zu sehen, dass bei Bild 2 wesentlich 'mehr' zu sehen ist.
Beste Grüße
Thomas Wallner
(*) Ausnahme: ich will aus gestalterischen Gründen alles auf den Pilz
konzentrieren - dann ist natürlich nur wenig Schärfentiefe erwünscht