Hallo Andreas,
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mir ist O. guttulatus das erste mal auf der 3-Ländertagung in Österreich
1998 begegnet. An den Geschmack damals kann ich mich nicht mehr erinnern. Ich
glaube die Bestimmung erfolgte auch durch H. Ostrow. Aber DIAs habe ich noch davon.
Mehrfach gefunden haben wir ihn dann aber in Friedrichroda auf der
Deutschlandtagung in 2003 und ich fand ihn ziemlich bitter.
Auch in den "Großpilzen Baden-Württemberg 1." steht auf Seite 552:
"Basidiocarpien sehr bitter".
O. guttulatus kann man von O stypticus mikroskopisch wohl kaum auseinanderhalten. Irgendwo habe ich noch Mikrozeichnungen davon.
Vielleicht ist es nur eine flachere Varietät, obwohl
die typische Tropfenbildung am Hutrand wohl konstant und bemerkenswert ist.
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Detlev hat sehr schöne Exemplare hier im Forum gezeigt, aber ich müsste
jetzt suchen, ob er was zum Geschmack gesagt hat. Vielleicht meldet er sich hierzu ja.
Wenn Du Exemplare findest, die mild sind, wäre das sicher eine Überraschung
und man sollte diese Funde mal eingehend bearbeiten. In dieser Gruppe gibt es
noch so viel zu entdecken.
Manchmal gibt es auch ein personen- und artbezogenes "Bitter- oder Schärfeproblem". Ich kann z.B. Collybia peronata vom Geschmack her nicht erkennen und brauchte anfangs mehrere Jahre um diesen Rübling überhaupt sicher bestimmen zu können. Ich empfinde jede Kollektion auch heute noch als völlig mild. Bei anderen scharfen Arten gibt es das bei mir im Übrigen nicht.
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Gruss Werner
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: Hallo Werner,
: hier im Thüringer Wald ist O. guttulatus nicht allzu selten, ich habe ihn
: heuer vielleicht vier oder fünf Mal gefunden. Zwei Mal habe ich ihn
: probiert bzw. ein Kursteilnehmer - er war aber nie bitter! Einer der Funde
: wurde life von Harald Ostrow bestimmt, der ihn mir auch erklärt hat als
: Doppelgänger von stypticus, aber mit scharfem Hutand und nicht bitterem
: Geschmack.
: Sollte der Geschmack variabel sein oder reden wir von zwei verschiedenen
: Arten?
: beste Grüße,
: Andreas