Hallo zusammen,

im November habe ich massenhaft Trompetenschnitzlinge auf einem Rindenhaufen gefunden - nachstehend das Foto eines Fruchtkörpers mit der typisch weißfilzigen Basis:

Habe ich nun den Gemeinen Trompetenschnitzling (Tubaria furfuracea) oder den Winter-Trompetenschnitzling (T. hiemalis) gefunden?
Im LAUX entspricht jedenfalls die Abbildung bei T. hiemalis (S. 332) exakt meinem Fund, im Gegensatz zu der Abbildung bei T. furfuracea (S. 390) im GERHARDT.

Allerdings habe ich schon desöfteren gelesen, dass man die beiden Arten wohl nur schwer trennen kann, weil es anscheinend fließende Übergangsformen gibt. Handelt es sich demnach um eine einzige sehr variable Art? Soll man den Winter-Trompetenschnitzling künftig als T. furfuracea fm. hiemalis erfassen (Mikroskop natürlich vorausgesetzt)?
In Axel Schillings Online-Kartierung wird T. hiemalis mit T. furfuracea synonymisiert (Danke an Detlef für den Hinweis).

Oder soll man die Arten anhand ihrer Erscheinungszeit einordnen - aus meiner Sicht doch eine äußerst ungenaue Methode? Oder soll man die Pilze lapidar als "Trompetenschnitzling" abhaken? Mir bleibt in Ermangelung eines Mikroskops ohnehin nichts anderes übrig - dennoch wären Informationen zu dem Thema sehr interessant.

Eric wies mich noch auf den Geselligen Trompetenschnitzling (T. romagnesiana) hin, den man wohl nur mikroskopisch (lt. Bawü-Flora Hyphenbreite der Lamellentrama und Sporenmaße) abtrennen kann.
Jedoch heißt es in der Bawü-Flora auch: Es war leider nicht mehr möglich, die im Sommerhalbjahr gefundenen Kollektionen von T. furfuracea bzw. T. hiemalis auf eine Identität mit T. tomagnesiana zu überprüfen.
Kann man daraus schließen, dass T. romagnesiana evtl. auch nur T. furfuracea ist?

Wie seht ihr das Ganze?
Und warum ist eine solch kleine Gattung so schwierig?

Gruß, Andreas