Hallo Marcell,
: Meine Buch zeigt leider nur 7 Arten. Deine aufgeführten Namen sind natürlich
: nicht dabei. Und da kam A. magnivolvata halt rein optisch nah dran. Da
: werde ich wohl mal wieder einkaufen müssen und meine Lektüre erweitern.
: Die Art ist auf jedenfall in diesem Sammelgebiet recht häufig anzutreffen.
Du scheinst DÄHNCKE 1200 Pilze zu haben. Die dort abgebildeten Pilze sind nicht magnivolvata, sondern pachyvolvata. Frau Dähncke gibt zwar die Sporen mit "rundlich, 10-14,5/8-11,5 µm" an, was aber erstens keineswegs unrdlich sondern elliptisch wäre und zweitens aus der Literatur abgeschrieben ist. Sie schreibt weiter in den Anmerkungen zur Art "Eigene Sporenmessung rundlich, 11-12 µm". Also doch die rundsporige Art, nämlich Amanita pachyvolvata.
Ich habe die Art selbst in dieser Gegend schon mehrfach gefunden, sicherlich Walter Pätzold und/oder Kursteilnehmer um Hornberg ebenfalls.
Sie scheint in manchen Gegenden in montanen Nadelwäldern nicht selten zu sein.
: Gibt es eigentlich giftige Scheidenstreiflinge?
Nein.
Aber es gibt giftige Wulstlinge denen der Ring abgefallen sein kann .....
: Der Kahle Krempling ist es definitiv nicht. Einen Buxblättrigen Trichterling
: finde ich natürlich auch in keinem meiner Bücher, da werde ich gleich mal
: googeln. Die sehen übrigens alle gleich aus, siehe folgendes Foto:
Ja, mir sieht das auch nach Buxblättrigem Trichterling aus. Bilder gibt's z.B. im LAUX, im Parey's oder im RYMAN/HOLMASEN
: Über dieses Thema kann man sicherlich lange diskutieren. Die Gemüter gehen da
: ja zur Zeit sehr schnell hoch. Ich kann von mir behaupten, dass ich nur
: junge Pilze in bestem Alter sammle und alles andere stehen lasse. Außerdem
: findet jeder gesammelte Pilz auch Verwendung. Gott sei dank wird bei uns
: die Sache noch sehr human gesehen. Ich habe letztens noch mit dem
: zuständigen Förster gesprochen. Ihm ist eigentlich nur wichtig, das kein
: grober Unfug getrieben wird, wie z.B. Müll entsorgen oder Beschädigung der
: Bäume. Selbst bei den heimischen gewerblichen Sammlern schreitet er nicht
: ein. Diese Leute fahren morgens um 6 Uhr ihre bestimmten Gebiete ab,
: kommen dann auf 70 bis 100 kg Steinpilze und sind wieder weg. Wo
: eingeschritten wird, ist wenn die Pilzmafia kommt. Dabei reisen dann ca.
: 10 Leute im Kleinbus an und gehen in 5m Abständen den Wald durch. Hier ist
: es schon häufiger zu Polizeieinsätzen gekommen. Aber es sind auch sehr
: große Waldgebiete. Mitunter ist es so, das am Parkplatz 10 Autos stehen
: und du im Wald 6 Stunden lang keinen Menschen siehst. Ich meine wenn man
: sich als Familie oder auch Einzelperson einen schönen Tag macht und Pilze
: sammelt, dafür womöglich noch eine Strecke von 100 km zurücklegt und
: natürlich Verwendung für die Pilze hat, dann sollte es doch kein Problem
: sein mal einen Korb voll Pilze mitzunehmen. Der Wald ist so ergiebig, das
: man 2kg Mischpilze in 10 min. zusammen hätte, wenn man auch ältere aber
: trotzdem noch gut erhaltene Pilze mitnimmt.
: Und ich glaube fest daran, das man bei normalem Sammelverhalten keinen
: Einfluss darauf hat, wie das Pilzwachstum in den nächsten Jahren aussieht.
: Beispiel Pfifferling: Es ist tatsächlich so, das viele Pilzsucher aus dem
: Ruhrgebiet den Pfifferling gar nicht mehr kennen. Demzufolge sind häufig
: durch die Steinpilzsuchenden zertretende Pfifferlingsnester zu finden. Und
: trotzdem werden es jedes Jahr mehr. Er erholt sich sichtlich, wie ja auch
: andere Forumteilnehmer bestätigen. Das kann doch nur noch mit der Umwelt
: zu tun haben.
Ich bin in allen Punkten Deiner Meinung.
Ich bin auch für eine wie auch immer geartete Reglementierung gegen unmäßig Sammeln, aber es muss klar sein, dass nicht die gesammelte Menge den Pilzen schadet, sondern das WIE gesammelt wird und die damit einhergehende Naturschädigung.
So wie es derzeit ist erwecken diese Pilz"schutz"gesetze den Eindruck, durch weniger Sammeln wäre den Pilzen genutzt. Dem ist in keinster Weise so, auch restloses Absammeln über mehrere jahrzehnte hat keinen messbaren Einfluss auf die Pilzmenge. Inwieweit die Fernausbreitung durch konsequentes Absammeln eingeschränkt wird, kann ich nicht beurteilen. Ein Einfluss ist da sicher vorhanden. Auch die Verjüngung des Myzels am Standort wäre durch vollständiges Absammeln wohl über noch längere Zeiträume verhindert. Diese Einflüsse scheinen aber allen Studien nach so marginal zu sein, dass man sie weitestgehend vernachlässigen kann.
In der Bevölkerung entsteht aber leider durch solche Gesetze der Eindruck, es würde wieder mehr Pilze geben, wenn Sammelbeschränkungen beachtet würden. Das geht natürlich an der Realität so was von vorbei und lenkt (beabsichtigt?) von den tatsächlichen Ursachen (Luftverschmutzung, Nitrifizierung, Grundwasserabsenkung, Umwandlung von Wäldern in Monokulturen etc.) ab!
beste Grüße,
Andreas
: Viele Grüße,
: Marcell