Einen schönen guten Abend nochmal an alle hier,
einen besonderen Fund von Mitte August möchte ich hier noch nachtragen.
Inzwischen war auch meine Bessere Hälfte vom Pilzwahn ergriffen worden.
Nicht genug, dass sie extra eine mittelschwere Radetappe hinlegte, um an
einen zuvor im “Vorbeiflug“ per Automobil entdeckten Schwefelporling
zu gelangen.
In der Folge standen dann bei ihr irgendwie alle Baumstümpfe im Verdacht,
kulinarische Leckerbissen zu verstecken.
So kam es dann, dass sie mich bei einem gemeinsamen Rundgang über den Campingplatz
auf ein Büschel großer, weißer Pilze hinwies, welches an einem Baumstumpen herumwucherte.
Ich hätte das an diesem Tag mit Sicherheit übersehen, da meine “Pilzoptik“ zu diesem
Zeitpunkt wohl gerade deaktiviert war.
Aber – weiße Pilze am Baumstumpen, die auf den ersten Blick wie Champignons aussahen.
Was sollte das denn sein. So etwas hatte ich bis dahin noch nie gesehen.
Daher – Pilzmakro und Bestimmungsmodus aktiviert und dann ran an den Stumpf.
Der erste Eindruck – Pilze mit extrem wollig/faseriger Hutoberfläche,
rosa Lamellen und Scheiden am Stielansatz. In Natura hatte ich die noch nie gesehen.
Allerdings wusste ich sofort, wo ich im Bestimmungsbuch nachzusehen hatte.
Bei den Scheidlingen kam ich dann doch schneller zum Ziel, als ich dachte.
Hier ein paar Bilder ohne weiteren Kommentar:
Der Wollige Scheidling (Volvariella bombycina) – eine makroskopisch leicht bestimmbare Art!
Ich wollte den ursprünglich als Rätsel reinstellen – das wäre aber sicher witzlos gewesen.
Wer den Pilz schon mal gesehen hat, kommt schnell darauf. Alle anderen hätten sich daran
sprichwörtlich die Zähne ausgebissen. Ich hätte übrigens einen Hutausschnitt mit
Velumresten präsentiert.
Nebenbei – eine weitere wärmeliebende (thermophile) Art in unserer Region, wie schon bei mehreren,
anderen Erstfunden festzustellen war. Die Fruchtkörper wuchsen übrigens auf dem Stumpf einer vor
drei Jahren geschlagenen Birke.
Viele Grüße - Ingo