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Re: Fragen zum Schmarotzerröhrling (3 Bilder)
Geschrieben von: Jürgen Antwort auf: Fragen zum Schmarotzerröhrling (3 Bilder) (pilzthomas)
Datum: 20. September 2006, 21:13 Uhr
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Hallo, der Schmarotzerröhrling ist zwar essbar, sollte aber aus Artenschutzgründen geschont werden. Selten genug, dass man die Art mal zahlreicher antrifft. Den Korb bekommst Du auch mit anderen, viel häufigeren und kulinarisch wertvolleren Pilzen voll. Die wenigsten hier im Forum werden parasiticus schon einmal gefunden, geschweige denn verzehrt haben. Also: sich freuen - und stehen lassen! X. parasiticus schmarotzt, soweit mir bekannt, primär auf dem Myzel des Kartoffelbovistes und "zapft" dessen Nährstoffaustausch mit den Baumpartnern an (so eine Art Huckepack-Mykorrhiza). Ob es sich bei dem "Gespinst" in der Gleba um parasiticus-Hyphen im Sinne eines Fruchtkörperbefalls handelt, müsste man erst nachprüfen. (Man darf ja nicht vergessen, dass die "Röhrlinge" und der "Bovist" nur die jeweiligen Fruchtkörper der beiden beteiligten Organismen sind). Richtig ist aber, dass Kartoffelbovist-Frkp. durch den Parasiten steril werden. Die Art ist in Deutschland sehr ungleichmäßig verbreitet, sie kommt vor allem in Gebieten mit sauren und moorigen Böden vor. Schwerpunkte sind dem Verbreitungsatlas D zufolge das nordwestdeutsche Tiefland, die anschließende Übergangszone zu den Mittelgebirgen und das Oberrheingebiet mit Schwarzwald, Pfälzer Wald und Odenwald. Übrigens schöne Bilder! Grüße, Jürgen
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