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2006 wird bei mir mit Sicherheit als "Täublingsjahr" in Erinnerung bleiben. Vor drei Wochen habe ich schon in Frankreich ein Gericht - rein aus Täublingen - zubereitet, wovon wir zu fünf Personen gegessen haben.
Am letzten Samstag hatte ich eine Speisepilzveranstaltung mit fast 90 Personen, deren gefundene Pilze in meiner großen Pfanne (http://www.ag-pilzkunde-vulkaneifel.de/seminar_pilzpfanne.htm) zubereitet wurden, und auch da waren Täublinge der Hauptbestandteil.
Das Highlight habe ich heute erlebt, als ich in Daun/Eifel mit ca. 60 Kollegen zum Pilzesuchen war: so viele Täublinge auf einem Haufen habe ich in meinem ganzen Leben noch nicht gesehen (und ich sammle schon lange Zeit Pilze). Dazu kamen noch Krause Glucken, ein riesiger Eichhase, Egerlinge usw.
In der Pfanne landeten schließlich etwa 30 Arten, und der Hauptbestandteil waren eben Täublinge.
Da ich ein Feinschmecker bin (der lange nicht alles isst, was bei Cetto oder Dähncke als essbar bezeichnet wird), hatte ich heute ein Geschmackserlebnis der besonderen Art!
Nehmet einfach die Gelegenheit wahr und probiert mal ein Gericht NUR aus Täublingen. Das ist ein kulinarisches Erlebnis.
UND NOCH EIN HINWEIS: Speisepilze sucht man in "normalen Jahren" hauptsächlich in Fichten. Aber dieses Jahr ist es (zumindest in der Eifel) anders. Die meisten findet man jetzt in den Laubwäldern. Vermutlich speichert der humose Boden die Feuchtigkeit länger als die sauren und dünnen Bodenschichten der Nadelholzkulturen.
Auf jeden Fall ist der Laubwald-Pilz-Aspekt bestimmt 20 Jahre lang nicht mehr so gut gewesen wie heuer.
Mir jedenfalls wird das Jahr 2006 als Täublingsjahr in Erinnerung bleiben, und heute (60 Teilnehmer), und letzten Samstag (ca. 90 Teilnehmer), und hoffentlich auch in den nächsten zwei Wochen (Eifeler Pilzseminare) hatten wir ganz tolle Pilzvorkommen, bei denen allerdings das übliche Artenspektrum (z.B. Steinpilz) nicht vorhanden war.
Die Täublinge sind eben die "Stars" von diesem Jahr, und da kaum jemand Täublinge kennt, ja noch nicht einmal die "Täublingsregel" (Stielprobe + Geschmacksprobe), sammelt sie auch keiner - wie schön.
Mich würde interessieren, wie es in anderen Gegenden aussieht. Ist es dort genauso? Gibt es dort auch so viele Täublinge? Ist dort im Nadelwald (-forst) genausowenig?
Ich bin jedenfalls völlig begeistert von diesem Pilzjahr.
Liebe Grüße aus der Vulkaneifel, Heinz Ebert
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