Hallo,

vorgestern war ich in den Saftlingen und konnte vier Arten davon finden. Bestimmt habe ich sie nach Boertmann. Der Weiße Saftling, Hygrocybe virginea:

Der Kalkholde Saftling, Hygrocybe calciphila

Der Papageigrüne Saftling, Hygrocybe psittacina

Alt sieht er dann so aus:

Der Safrangelbe Saftling, Hygrocybe persistens

Und zuletzt noch ein entfernter Verwandter, der mir einiges an Mikroskopiererei und Kopfzerbrechen bereitet hat. Omphalina pyxidata, der Rotbraune Nabeling. Bestimmt nach Ludwig. Allerdings muß man dazu sagen, daß diese Gattung wohl immer noch in großer Unordnung ist, da viele Authoren sehr unterschiedliche Meinungen über die braunen Nabelinge haben. Meine Sporenmaße waren 6,8-7,7-8,8x5,2-5,5-5,9, Schnallen vorhanden, HDS-Hyphen inkrustiert, lange Haare sehr vereinzelt oben am Stiel vorhanden, wenige kürzere auch mal mit ein bis 2 knorrigen Ausbuchtungen, Marginalzellen vorhanden, mehr oder minder keulig, wenige zylindrisch.

Gefunden habe ich sie auf einem Sportplatz im Münchner Südwesten, auf der "Aschenbahn" oder wie man die mit rotbraunem Belag versehenen Dinger heute nennt. Die Aschenbahn war allerdings zu 3/4 mit Moos und Unkraut dünn überwuchert. Trotzdem "wurzelten" die Pilzchen in den roten Steinchen der Bahn.

Sie waren außerdem stark hygrophan und entfärbten zu hellocker. Ich fand eigentlich nichts, was besser als pyxidata paßt - mit dem Moser bin ich im Schlüssel gegen die Wand gerannt, Nordic Macromycetes ließ mir nur pyxidata und rivulicola (kommt aber wohl wegen des Habitats schon nicht in Betracht), Flora agaricina neerlandica brachte mich auch zu pyxidata und im Ludwig schien das auch das Vernünftigste zu sein. Kuyper/Noordeloos schreiben allerdings, daß der Komplex um pyxidata 6 genetische Arten enthält und daß da wohl noch nicht alles geklärt ist.

Viele Grüße,

Werner