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Pilze Pilze Forum Archiv 2006
Re: Papiertest nach Wieland - und anderes
Geschrieben von: Hermann Antwort auf: Re: Papiertest nach Wieland - und anderes (Wolfgang P.)
Datum: 23. Oktober 2006, 12:09 Uhr
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: Der Wieland-Test auf Amanitin basiert auf der allgemeinen Farbreaktion von
Aha.. gut, dann ist er natürlich nicht spezifisch. Hab die Reaktion zwar grade nicht gefunden (Bayer-Walther und March schweigen sich da aus), aber es ist dann wenigstens eine Ausschlussreaktion: Wenn nicht, dann ist kein Amanitin drin. Schlägt er an, kann es Amanitin oder sonstwas sein. Besser als nichts, man müßte dann nur mal schauen, was es da an falschen Positivpartnern gibt. Wäre dennoch interessant mal zu wissen, welche typischen Verwechsungspartner auch Indolderivate haben. Geht ja weniger darum, einen violetten Lackmeier von einem reinweißen Knolli zu unterscheiden. Aber wenn z.B. die Agarici (oder Agaricus mit u-Deklination?) oder Leucoagarici eindeutig negativ sind, wäre das doch mal erfreulich - und denkbar einfach. : Ich denke nicht, dass heute
Ich fand ihn als schnellen Kurztest bei Verdachtsfällen einer Intoxikation - nur war nicht so ganz klar, inwieweit er spezifisch ist (und wie er überhaupt funktioniert). Zumindest kann man damit aber einen Verdacht erhärten - oder eben eher ausschließen und nach anderen Ursachen/Giften suchen.
: Mediziner weisen das
Das ist klar, aber als schnellen Test zur Bestimmung im Wald wäre das ganz nett.. ^^ : Zur Bestimmung taugt der Test nix. s.o. Naja, wie oben gesagt, er taugt nur zum Ausschließen. Immerhin aber etwas.. So viele Leucoagaricus wie ich z.Z. hier in den Gärten sehe - und letzt hat mich ein befreundeter Stadtgärtner angesprochen und mir ein abgerissenes weißes Etwas in die Hand gedrückt: "Du, sag mal, du weißt doch immer alles.." - hab aber dezent auf die Existenz von Sachverständigen hingewiesen.. Wurde bei einem Kinderspielplatz gefunden, aber der noch erkennbaren Huthaut nach eher kein Knolli gewesen, sondern der Leucoagaricus den ich hier letzt schon mal angefragt hatte. : Für Farbreaktionen bei Pilzen fallen mir 2 Bücher ein: A. Meixner, Chemische
Schnellsuche ergab nur wenige Treffer - scheint tatsächlich eher selten zu sein. Wäre da auch sehr interessiert dran - auch als PDF. 1975 ist zwar nicht gerade aktuell, aber eventuell doch mal was nettes drin. : J. Charbonnel, Les Reactifs Mycologiques (2 Bände, 1995 und 2004), siehe
Nun.. nicht daß ich dieser romanischen Fremdsprache völlig unmächtig wäre... *seufz* .. ^^ Das Ding gibt es bei Koeltz Scientific, aber die Sprache.. die Sprache.. hmm... Es ist mir schon klar, daß diese ganzen Reaktionen eher.. nicht so wirklich tauglich sind. Da muss nur mal der pH-Wert nicht stimmen oder Dreck als Puffer wirken oder... und schon hat man Fehlinterpretationen. Auf der anderen Seite könnten sie aber durchaus auch mal helfen. Viele Pilze hab ich noch nie in natura gesehen - und von den Bildern her kann man manchmal echt nur noch raten. Da würde das durchaus helfen. Mit Sporen hab ich es nicht so.. und ein gutes Mikroskop schleppt man auch nicht wirklich durch den Wald - ein paar kleine Fläschchen schon eher. Die Schwarzwälder bieten da ja fertige Sätze an(?), aber die meisten Sachen kann man wohl auch selber anrühren - Grundkenntnisse der Chemie mal vorrausgesetzt. So eine Reagenzsammlung ist zwar kein Silberlöffel, aber könnte dem interessierten Laien helfen, seine Bestimmungen etwas abzusichern.
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