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Pilze Pilze Forum Archiv 2006

Sporenvermaßung

Geschrieben von: Hans-Jürgen
Datum: 27. Oktober 2006, 13:33 Uhr


Weil ich auf einige Mikroaufnahmen hin verschiedentlich darauf angesprochen worden bin, will ich kurz erläutern, wie die Sporenmaße in meine Fotos kommen.

Ich benutze dazu ein kleines Programm, das Jens Rüdig geschrieben und als Freeware im Internet hier zur Verfügung gestellt hat. Aufmerksam geworden bin ich darauf durch einen Beitrag von Wolfgang hier im Forum.

Das Programm ist ungemein praktisch: Man lädt ein Sporenbild (z.B. JPG), setzt den Maßstab am Bildschirm (will heißen: man zieht einen Maus-Gummifaden über eine Strecke bekannter Länge) und misst dann lediglich noch Länge und Breite der Sporen abwechselnd am Bildschirm aus. Die Messergebnisse werden sowohl am Bildschirm als auch im Hintergrund in eine Protokolldatei eingetragen. Das Programm errechnet schließlich auch automatisch den Minimal-, Maximal- und Durchschnittswert und dabei auch gleich den Quotienten Q, ja sogar die Fläche (die freilich nur dann sinnvoll ist, wenn die Spore rechteckig ist, was in der Pilzpraxis relativ selten vorkommt ...). Die vermaßte Bilddatei kann man (leider nur) als BMP-Datei speichern, aber natürlich von dort aus ganz einfach nach JPG or whatever konvertieren. Das Datenprotokoll kann man als txt-Datei speichern. Außerdem kann man zusammengesetzte Strecken, eckig und rund begrenzte Flächen ausmessen und sogar eine Beschriftung direkt in das Bild eingeben.

Das alles geht fix und ist sehr hilfreich, wenn man zwei Dinge berücksichtigt:

1. Das Programm ist ein bisschen mit heißer Nadel gestrickt. Es scheint JPGs, die größer als der eigene Bildschirm sind, die also für die vollformatige Anzeige negativ skaliert werden müssten, nicht zu vertragen. Man kann den Rechner jedenfalls in tiefen Schlaf versenken, wenn man bei der Skalierung schlampert (bin hinter den eigentlichen Fehlergrund nicht gekommen). Aber wenn man um die Empfindlichkeiten weiß, kann man sich gut darauf einstellen und hat dann keine Probleme.

2. Das Foto selbst muss bereits vermaßt sein, also z.B. ein Abbild eines Objekt- oder Okularmikrometers oder ein anderes in seiner Längenausdehnung eindeutiges Objekt enthalten, sonst kann man keine Bezugslänge eingeben. Ausnahme: Man fotografiert auf dem Mikroskop mit einer festen Brennweite (z.B. mit einem Projektiv). Dann hat nämlich JEDE Aufnahme mit demselben Objektiv auch denselben Abbildungsmaßstab. Es reicht also, einmalig das Objektmikrometer zu fotografieren, sich entsprechende Maßstäbe als Grafikdateien zu hinterlegen und sie in die Fotos einzukopieren. Ich gehe diesen Weg. Als Alternative kann man Referenzmaßstäbe auch abspeichern, was bei mir nicht gut geklappt hat, aber ich hab's auch nicht sehr gründlich versucht, weil ich den Maßstabsbalken im Foto ganz generell für eine gute Orientierungshilfe halte.

Insgesamt: Für meine Zwecke bestens geeignet.

Angeblich soll eine Sporenvermaßung auch mit Excel möglich sein. Das möchte ich aber erst mal sehen.

Gruß an die Gemeinde
Hans-Jürgen

Beiträge in diesem Thread

Sporenvermaßung -- Hans-Jürgen -- 27. Oktober 2006, 13:33 Uhr
Re: Sporenvermaßung -- arysch -- 28. Oktober 2006, 12:30 Uhr
Re: Sporenvermaßung -- Werner -- 28. Oktober 2006, 20:03 Uhr
Re: Sporenvermaßung -- arysch -- 28. Oktober 2006, 21:49 Uhr
Re: Sporenvermaßung -- Wolfgang P. -- 29. Oktober 2006, 21:24 Uhr
Re: Sporenvermaßung -- arysch -- 30. Oktober 2006, 19:51 Uhr
Re: Sporenvermaßung -- Hans-Jürgen -- 30. Oktober 2006, 23:53 Uhr
Re: Sporenvermaßung -- arysch -- 31. Oktober 2006, 13:52 Uhr
Re: Sporenvermaßung -- Hans-Jürgen -- 28. Oktober 2006, 23:16 Uhr

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