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Pilze Pilze Forum Archiv 2006

Neues aus dem Wald der Raritäten

Geschrieben von: Ingo
Datum: 29. Oktober 2006, 23:46 Uhr


Hallo Pilzfreunde!

Wie die meisten von euch sicher auch, habe ich das Wochenende nochmal genutzt, um nach
den Fungi zu schauen. So langsam geht es ja bald zu Ende – auch wenn darauf im Moment
noch nichts darauf hinzuweisen schein. Sogar die Röhrlinge sind jetzt nochmal am Kommen.
So spät wie noch nie nach meinen Beobachtungen.

Vielleicht kann sich ja noch jemand an den Ritterling erinnern, den ich hier am vergangenen Donnerstag
als Bestimmungsproblem vorgestellt habe. Ich habe mich sehr bemüht, noch ein Exemplar zu finden
und konnte sogar zwei Fruchtkörper ausfindig machen. Nachdem ich mich damit etwas genauer auseinander-
gesetzt hatte, glaube ich nun, eine Tendenz erkennen zu können.

Der Reihe nach zeige ich nun insgesamt acht Fotos der beiden Fruchtkörper, ohne dazwischenzureden:

Tja – was soll man dazu sagen? Nichts Alltägliches, fällt einem da zuerst mal ein!
Ich möchte daher an dieser Stelle folgenden Text vortragen:

Hut 4-11 cm breit, unregelmäßig buckelig-gewellt. Oberfläche matt bis schwach glänzend, jung
Klebrig, Rand lange eingerollt, teils schwach gekerbt, rosa-bräunlich bis kastanienbraun.
Mitte dunkler, Rand entfärbt, Huthaut abziehbar.

Lamellen breit, dick, creme, alt rostfleckig, zuletzt ziegelbraun, ausgebuchtet angewachsen und mit
Zahn herablaufend.

Stiel 4-5 x 1-1,5 cm, gedrungen, matt kahl. Basis verjüngt , wurzelnd. Oberfläche zart rötlichbraun,
Spitze creme, schwach abgesetzt.

Trama weißlich, an Fraßgänge rostfarben. Geruch stark nach Gurke bzw. Mehl, Geschmack bitter.

Mein Kommentar: Hutdurchmesser der aufgesammelten Exemplare betrug ca. 8 cm.
Der Geruch entsprach weitestgehend T. focale, sprich stark nach Mehl. Der Geschmack war leicht
mehlartig – bitterlich.
Die Beschreibung des Stiels passt leider nicht so ganz. Aber wenn man sich die
beiden Fruchtkörper so anschaut, gibt es schon da eine ziemliche Unterschiede.
Die Huthaut war übrigens sehr gut abziehbar. Ich wollte nur mal ein Stück Schmutz vom Rand
entfernen und schon war die Haut zur Hälfte fort.

Fundort war das Stück Kiefernwald, um welches ich am liebsten einen hohen Zaun ziehen würde.

Der Text stammt aus Band 3 der Großpilze Baden-Württembergs – Artikel 63.13 auf Seite 537.

Die beschrieben Art nennt sich Tricholoma stans. Ein deutscher Namen ist dort nicht angegeben.

Übrigens- Tricholoma fucatum, der scheckigbunte Ritterling, würde auch halbwegs passen,
Leider scheinen beide Arten derart selten zu sein, dass kaum noch jemand die Arten tatsächlich kennt.

Meinungen sind wie immer erwünscht und gefragt.

Eine schöne neue Woche wünscht euch allen

Euer Ingo

Beiträge in diesem Thread

Neues aus dem Wald der Raritäten -- Ingo -- 29. Oktober 2006, 23:46 Uhr
Mein Tipp: T.stiatum -- Thüringer-Holz -- 29. Oktober 2006, 23:59 Uhr
Re: Neues aus dem Wald der Raritäten -- Andreas -- 30. Oktober 2006, 00:58 Uhr
Re: Neues aus dem Wald der Raritäten -- Ingo -- 30. Oktober 2006, 11:07 Uhr
Re: Neues aus dem Wald der Raritäten -- Andreas -- 30. Oktober 2006, 15:57 Uhr
Tricholoma stans? -- Thüringer-Holz -- 30. Oktober 2006, 13:18 Uhr
Re: Tricholoma stans? -- Ingo -- 31. Oktober 2006, 19:20 Uhr
Re: Tricholoma stans vs. T. albobrunneum -- Ingo -- 31. Oktober 2006, 23:01 Uhr
Danke für den Hinweis -- Thüringer-Holz -- 31. Oktober 2006, 23:47 Uhr

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