Hallo,

ich habe die Kaiserlinge zweimal probiert und fand sie ganz gut, allerdings nicht sooo herausragend, dass ich vor Entzücken vom Stuhl gefallen wäre. Das erste Mal habe ich sie in der Schweiz im Tessin gegessen, da kamen sie ganz aus der Nähe (von der italienischen Seite). In dem Restaurant wurden unterschiedliche Zubereitungen angeboten, ich glaube, wir haben sie damals roh mit etwas Salz, Pfeffer, Essig und Öl zum Salat gegessen. Dass ich mich gar nicht mehr so genau daran erinnern kann, zeigt ja schon, dass es offensichtlich kein völlig unvergessliches Erlebnis gewesen sein kann. Das zweite Mal habe ich sie diesen Sommer gegessen, weil ich dem verlockend aussehenden Angebot eines großen Frankfurter Gartencenters mit angegliedertem Lebensmittelmarkt nicht widerstehen konnte. Sie kamen, glaube ich, auch aus Italien, und der Kilopreis lag kaum über dem der Steinpilze (den ich allerdings auch nicht mehr exakt nennen kann). Diese Ladung haben wir in Butter angebraten und ebenfalls nur mit etwas Pfeffer und Salz gewürzt. Ganz lecker, ja, aber irgendwie schmecken mir die selbstgefunden Köstlichkeiten aus heimischen Wäldern und Wiesen einfach besser. Ich bin mir allerdings sicher, dass mir auch die Steinpilze nicht mehr so gut schmecken würden, wenn man sie im billiger Styropor-Behälter im Keller züchten könnte, von daher ist mein Urteil sicher nicht ganz neutral... Also frag mich nochmal, wenn ich irgendwann mal tatsächlich selbst einen Kaiserling gefunden habe, wahrscheinlich werde ich dann schwören, noch nie in meinem Leben etwas Feineres gegessen zu haben... ;-)