Hallo Florian,
als PSV muss man nicht mikroskopieren, man muss die Pilze aus der Hand bestimmen oder
eben sagen: Den kenne ich nicht oder der gehört in diese Gruppe, Familie etc.
Mikroskopieren ist zum Weiterkommen irgendwann sehr praktisch. Wenn zwei identisch
ausschauende Arten z.B. deutlich unterschiedliche Sporengrößen haben -> ein einfacher Blick
durchs Mikro und alles ist klar.
Kann aber auch anders sein, ich habe die letzten Tage ca.10 Arten mikroskopiert und war mir
nur bei einer danach sicher. Bin aber auch Mikroskopier-Anfänger.
Um Schlüssel habe ich mich lange gedrückt, die meisten wollen bei mir nicht so ganz rein.
Letztens erzählte mir eine gestandene Pilz-Expertin, dass sie von Schlüsseln nicht viel hält,
andere schwören darauf.
Ich finds eigentlich gut, wie es in Krieglsteiner / Pilze BW gemacht ist, lauter Teilschlüssel.
Mir bringt es nichts, wenn bei einer Gattung mit zig Arten bereits am Anfang Fragen gestellt
werden wie: Sporen im Mittel 0,5 mü kleiner, selten größer und in der nächsten Frage: unter Nadelbäumen,
selten auch unter Laubbäumen usf. Da kann ich mir auch ein Buch nehmen und gleich alle Arten studieren,
anstatt subjektiv interpretiertes Schlüssel-Pingpong zu spielen und letztlich landet man noch bei einer
schlohweißen Art, obwohl der zu bestimmende Pilz knallrot ist. Für meinen Eindruck sind viele
Schlüsselfragen insbesondere auch in der Art der Formulierung ausgemachter Blödsinn,
obwohl ich natürlich vieles noch nicht verstehe und oder noch nie gesehen habe, daher auch gar
nicht beurteilen kann, geschweige denn die Mikroskopier-Techniken beherrsche.
schöne Grüße
Robin