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Pilze Pilze Forum Archiv 2006
Fayodia & Lactarius auf Sand
Geschrieben von: Hans-Jürgen
Datum: 14. November 2006, 13:55 Uhr
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Hallo Forum, nachdem sich niemand getraut hat, auf meine an Rudis Sandschwammerl angehängte Fragen zu antworten, muss ich wohl selber nochmal in die Bütt und das Rätsel lösen - mit der Bitte um Widerspruch und Belehrung, wie immer. Ich blende zur leichteren Erinnerung die Standortfotos nochmal ein. Casus 1: Fayodia bisphaerigera Abgeflachter Rußhelmling
Beschreibung:
Die Mikroskopie hätte das Thema schnell klären müssen, wenn ich nicht endlos im Zweifel gewesen wäre, ob die wenigen (zwei Dutzend) Sporen, die ich gefunden habe, tatsächlich zu den Pilzen gehörten. Weil: So riesige runde stachelig-netzige Sporen gab es bei all den Gattungen nicht, die mir so auf Anhieb eingefallen sind (von Galerina bis hin zu Pseudomycena). Meine Zweifel sind aber zunehmend geschwunden. So sehen die Sporen in Melzer aus:
Also mehr oder weniger rundlich, sehr groß (mit Durchmessern von 8 bis 10,5 µm), allerdings ist die Außenhülle nicht glatt (wie bei Ludwig 24.1). Basidien mit zwei Sterigmen in Baumwollblau:
Nun: Was meinen die Spezialisten? Casus 2: Lactarius sphagneti Torfmoosmilchling von oben ...
... und von unten
Beschreibung:
Da lag zunächst L. rufus nahe, den L. Krieglsteiner auf den Astheimer Sanden nachgewiesen hat (S.661). Aber dazu passten weder die Sporenmaße (7,0 -) 7,4 (- 8,0) x (5,6 -) 5,9 (- 6,6) ...
... noch die Sporenornamentierung, die anders als bei L. rufus nicht strichförmig, sondern netzig aussieht:
Außerdem zeigten sich schwankende Flaschengestalten als Cheilozystiden:
Das hat mir Mut gemacht, den Torfmoosmilchling als Sieger auszurufen (den L. Krieglsteiner nicht nur in den Astheimer Sanden, sondern überhaupt nicht nachgewiesen hat). Widerspruch? Gruß
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