… und Angler schaffen gerne mit großen Zahlen: Pfund statt Kilo, und Geschmacksskala bis 111! ;-)))
*jetztganzschnellunterdemtischindeckunggeh*
Grüßlis
Thomas
: Hallo Pilzfreunde,
: mit Interesse habe ich hier am Sonntag die Diskussion von Robin und
: Andreas Gminder verfolgt, in welcher es auch um den Geschmack des
: Pappelritterlings ging.
: Meine Frau hatte mir vergangene Woche einige Ritterlinge mitgebracht,
: die mich frappierend an die im Vormonat aufgesammelten Kiefernritterlinge
: (T.stans/T.albobrunneum) erinnerten. Nur wuchsen sie in Büscheln und in
: Hexenringen um die hohen, schlanken Laubbäume herum, die vor ihrer
: Arbeitsstätte
: standen. Da ich diese Bäume kenne, war die Bestimmung daher recht einfach.
: Ich habe mich also über einen weiteren (mitgebrachten) Erstfund gefreut,
: und die Pilze entsorgt.
: Nach diesem Beitrag habe ich es bereut, von den Ritterlingen nicht wenigstens
: eine Kochprobe genommen zu haben. So bat ich meine Frau, mir doch noch ein
: paar
: Exemplare davon mitzubringen. Gesagt, gatan - heute landeten welche davon im
: Topf.
: Der Geruch der rohen Pilze erinnert tatsächlich stark an den von
: Mairitterlingen,
: Grünlingen und Halsbandritterlingen. Also der typische Mehlgeruch, der auf
: das
: Vorhandensein von Bitteraromen schließen lässt.
: Nach längerem Kauen auf den rohen Pilzen ließ sich auch ein leicht bitterer
: Nachgeschmack registrieren.
: Im Anschluß habe ich die Pilze in Speck gedünstet und mit ein wenig Schwitze,
: Salz, Pfeffer und Zitrone abgeschmeckt.
: Bis auf einen gaaaanz leichten, bitteren Nachgeschmack waren keine
: unangenehmen
: Nebenaromen zu registrieren. Die Pilze schmeckten auch keineswegs mehlig, wie
: das bei Maipilzen der Fall ist. Eher noch wie Grünlinge.
: Dazu muß ich aber noch sagen, dass ich die Huthäute komplett entfernt habe.
: Es gibt ja von alters her die Vermutung, dass die Bitterstoffe vor allem dort
: gespeichert sind. Auf keinen Fall waren in der Sauce irgendwelche
: unangenehmen
: Aromen zu erkennen. Die hat eher delikat und pilzig geschmeckt.
: Daher sollte sich die Art, wenn schon nicht als Einzelgericht, so doch zum
: Verbessern von Mischgerichten eignen.
: Alles in allem würde ich die Art, auf einer Skala von 1...100, etwa bei 30
: einreihen.1 ist 1 und 100 ist kulinartisch daneben. Nebelkappen übrigens
: belegen mittlerweile
: Platz 111 auf meiner Skala, die ich dafür extra erweitert habe.
: Ich war letzte Woche halt nicht ganz up to date.
: Demnächst wollen wir uns dann mal mit dem Speisewert von Tricholoma
: saponaceum
: auseinandersetzen.
: Schönen Abend und guten Hunger!
: Ingo