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Lumix FZ50 - erste Gehversuche (8 Bilder)

Geschrieben von: harald andres schmid
Datum: 24. Dezember 2006, 21:00 Uhr


Hallo

Ich habe es getan!

Schliesslich ist Weihnachten, und - man gönnt sich ja sonst nichts...
Ich habe mir die Panasonic Lumix FZ50 gekauft.
*freu*

Die gute alte Coolpix 5000 ist im Begriff, mit einem wiederkehrenden Wackelkontakt langsam den Geist aufzugeben.
Hat auch schon einiges mitgemacht mit mir..
Für Pilze habe ich zwar noch die gute alte Coolpix 4500 - aber für Landschaften hätte ich gerne eine Kamera mit RAW-Format...
Trotzdem ein wenig das schlechte Gewissen, quasi fremd zu gehen - zuviel hat man ja zusammen erlebt!

Doch blicken wir in die Zukunft:
Ich habe mir zur FZ50 die Original-Nahlinse von Panasonic gekauft.
Wenn schon eine neue Kamera, dann schadet es ja nichts, wenn sie im Makrobereich auch noch gut ist - oder?
Die ersten Versuche mit einem Streichholz als Motiv waren nicht grad ermutigend.
Umlernen ist angesagt!

Bei der Coolpix ist die Vorgehensweise so:
Zoom in eine ungefähr mittlere Position bringen, dann die Kamera in dieser Zoomposition im richtigen Abstand zum Objekt bringen, Scharfstellen, etc.

Hier ist alles umgekehrt:
Im gewohnt nahen Abstand zum Objekt verlangt die Lumix mit Nahlinse ein komplettes Wegzoomen.
Sonst kann man nicht scharfstellen.
Effekt:
Das Objekt erscheint klein.
Mit einem halben Meter Abstand allerdings kann mit Nahlinse (!) die ganze Tele-Brennweite genutzt werden.
Effekt:
Aus einem halben Meter Abstand erscheint das Objekt grösser als aus 5 cm Abstand.
Je kleiner das Objekt, ums mehr fällt dieser Umstand ins Gewicht.

Das hat Konsequenzen:
Vieles kann aus grösserer Distanz als mit der Coolpix bequem ins Bild gebracht werden.
Bei sehr kleinen Pilzen im Gras kann allerdings der grössere benötigte Abstand ganz schön nervig sein, da mehr gerodet werden muss!

Es gäbe natürlich noch die Makroobjektive von Raynox für die FZ50.
Angeblich kann man da auch näher ran.

Hier das Beispiel mit dem Streichholz.
Aufgestellt mit grosser Distanz zum Hintergrund, wie ein Pilz.
Aufgenommen aus einem halben Meter Distanz mit der Original-Nahlinse mit der vollen Tele-Brennweite von 420mm.
Bewusst bei sehr schlechtem Licht mit vier Sekunden Belichtungszeit, um den Autofokus zu testen.

Das Ergebnis ist erstaunlich.
Durch die grosse Brennweite ist das Zimmer im Hintergrund komplett weichgezeichnet.
Noch erstaunlicher ist, dass es aus fünf cm Distanz aufgenommen, kleiner erscheint, aus den oben genannten Gründen.

Mit gemischten Gefühlen ging ich heute in den Wald.
Ich konnte mir das mit der Nähe/Distanz zum Objekt und dem Spiel mit der Brennweite in der Praxis nicht recht vorstellen.

Doch es war alles viel einfacher als gedacht.

Suchen ging ich eigentlich Samtfussrüblinge und Harzige Sägeblättlinge, gefunden habe ich Stockschwämmchen, Geflecktblättrige Flämmlinge und Rauchblättrige Schwefelköpfe.

Es war als hätte die Kamera sich vorgenommen, mir zu beweisen, dass sich der Kauf gelohnt habe.
Ich produzierte null (!) Prozent Ausschuss beim Scharfstellen!

Selbstverständlich spiegelt sich die mangelnde Vertrautheit zwischen Kamera und Benutzer in unzähligen kleinen Details:

Hier etwa der erste Versuch aus grosser Distanz mit starker Telebrennweite.
Ich hätte die Blende noch einen Tick weiter zumachen sollen, um vorderen und hinteren Hutrand noch etwas präziser in die Schärfeebene zu bekommen - die extreme Brennweite schafft genug Freistellung zum Hintergrund:

Hier der gegenteilige Fehler:
Aus mittlerer Distanz mit mittlerer Telebrennweite hätte ich ruhig die Blende etwas mehr offen lassen können, um gegen den Hintergrund mehr freizustellen:

Aus Naher Distanz schliesslich:
Grösser kriege ich den Pilz nicht drauf.
Hier wäre die Coolpix klar überlegen.

Nochmals Nahdistanz - das kann die Coolpix genauso gut:

Nochmals mittlere Distanz mit mittlerer Telebrennweite.
Hier müsste ich mit der Coolpix bereits näher ran - hier hätte ich die Blende auch einen Tick weiter offen lassen sollen, um den Hintergrund noch mehr weichzuzeichnen für die Freistellung:

Und nochmals grosse Distanz von einem halben Meter zu einem etwa 2 cm grossen Pilz, mit voller Telebrennweite.

Das kann die Coolpix nicht.
Da fehlt das starke Teleobjektiv.
Scharfstellen mit dem Autofokus könnte sie bei einem so klein erscheinenden Objekt auch nicht.
Die FZ50 verfügt für solche Fälle über ein speziell kleines Autofokus-Messfeld, das den Pilz tatsächlich perfekt erfasste und freistellte.

Uff...
Manuelles Scharfstellen geht übrigens auch sehr gut, war aber hier nirgends notwendig, der Autofokus funktioniert auch bei schlechtem Licht - es war grauenhaft düster-neblig heut im Wald...

Hier noch die Schwefelköpfe, der Ordnung halber.
Nicht besonders gelungen - zuviel Reflektorlicht.
Hier hätte ich für die Coolpix ein Stativ gebraucht, um sie in die nötige Höhe unter den Ast zu bringen.
Mit der Lumix bin ich einfach vom Boden her mit dem Teleobjektiv ran:

Ich denke, die alte Coolpix 4500, die - im Gegensatz zur 5000 - immer noch perfekt funktioniert, hat bei mir noch nicht ausgedient.
So klein und praktisch wie sie ist, wird sie wohl stets in der Tasche mit dabei sein, und für Zufallsfunde unterwegs immer gute Dienste tun.

So, jetzt fehlen noch die Samtfussrüblinge...

Ich wünsche schöne Weihnachten!

Lieben Gruss, Harald Andres

Beiträge in diesem Thread

Lumix FZ50 - erste Gehversuche (8 Bilder) -- harald andres schmid -- 24. Dezember 2006, 21:00 Uhr
Re: Lumix FZ50 - erste Gehversuche (8 Bilder) -- Waldschrat -- 24. Dezember 2006, 22:02 Uhr
Schöne Studie... -- arysch -- 25. Dezember 2006, 11:10 Uhr
Wenn diese schönen Bilder....... -- Steininger -- 25. Dezember 2006, 17:20 Uhr
Re: Glückwunsch zur Kamera und den tollen Bildern! *oT* -- 42 -- 25. Dezember 2006, 17:27 Uhr
Re: Glückwunsch zur Kamera und den tollen Bildern! -- Markus Wilhelm -- 25. Dezember 2006, 19:11 Uhr

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