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Pilze Pilze Forum Archiv 2006
Re: Bissel Stoff für die pilzarme Zeit...
Geschrieben von: Gerd-A Antwort auf: Re: Bissel Stoff für die pilzarme Zeit... (Birgit)
Datum: 2. Januar 2006, 03:07 Uhr
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Liebe Birgit, Zitat:
- Du schreibst m.E. mit Recht "angeblich": (1) Diese Aussage kenne ich auch, nehme sie aber erst Ernst, wenn mir das jemand vorführt.
Zitat:
===> "dann könnte da auch ... ja richtig... " eine Galerina marginata (wäre in der Tat fatal) darunter sein. ---> Natürlich schaue ich mir nicht jeden einzelnen Stiel an, sondern nur die Hüte, die ich abzupfe !!! Und darin kann ich für mich (dazu kenne ich beide Arten zu gut !) keinerlei Risikobereitschaft erkennen. Ich darf in diesem Zusammenhang auch noch darauf hinweisen, dass nach Literaturangaben die Amanitinkonzentration bei Galerina marginata niedriger ist als z.B. bei Amanita phalloides. Ich schließe daraus (ohne Gewähr !!!, beachte aber das Gewicht eines Fruchtkörpers), dass das Verspeisen einzelner Fruchtkörper von G. marginata wohl kaum wirklich ernsthafte Folgen haben wird. ---> Ich bezweifele übrigens keineswegs, dass die Stielschuppung das entscheidene Unterscheidungsmerkmal (!!!) zwischen K. mutabilis und G. marginata ist. Doch wenn man beide Arten häufig genug in der Hand hatte, sollte man m.E. diese Sippen sogar im Feld ohne die Stielmerkmale zu überprüfen MEIST (bei Einzelfruchtrkörpern) oder SICHER (bei büscheligem Wachstum) recht gut trennen können. ---> Mein Sammelverhalten würde ich evtl. sogar überprüfen, wenn "ggg" jemand nachweist, dass Galerina marginata direkt aus einem Stockschwämmchenbüschel wächst und die Stiele beider Arten miteinander verwachsen sind. Oder, etwas drastischer ausgedrückt (aber natürlich nicht Erst gemeint !) beide Arten dem gleichen Myzel entstammen.
Zitat:
- Zweifelsfrei kann auch Galerina marginata "büschlig" wachsen und sogar in Nachbarschaft mit Kühneromyces mutabilis. Auch wenn ich feststellen muss, dass stark "büschliges" Wachstum von Galerina marginata nach der mir bekannten Literatur bisher immer nur von Sägespänen, Mulch etc. berichtet wurde ist wegen der Gefährlichkeit (letal !!!) beim Sammeln dieser Art natürlich äußerste Vorsicht geboten. - Fehlt nur noch zu erwähnen, dass beide Arten (Stockschwämmchen und Gift-Häubling) sowohl auf Laub- und Nadelholz vorkommen können, auch wenn nach meiner Erfahrung jeder dieser Arten eindeutige Favoriten hat. - Ich besteite nicht einmal, dass die "eindeutige" Bestimmung von Einzelfruchtkörpern im Feld durchaus schwierig, in Einzelfällen sogar nicht eindeutig möglich ist. So einen Fall habe auch schon bei einer Exskursion mit GERMAN J. KRIEGLSTEINER erlebt. Keiner der Exkursionsteilnehmer (GERMAN inkl.) konnte sich bei einem im Stiel bereits abgegriffenen Einzelfruchtkörper (sogar von Laubholz !) bezüglich der Art eindeutig festlegen. Hierzu kann ich nur J. STANGL zitieren: "Ein Fruchtkörper ist kein Fruchtkörper"
JEDEN STIEL ANSCHAUEN !?
- Deine Bedenken teile ich teilweise: (1) Stockschwämmchen ist absolut kein Pilz für Anfänger !!!
(2) Verständlich auch, dass bei Exkursionen mit äußerstem Nachdruck auf die Verwechslungsmöglichkeit beider Arten und die Gefährlichkeit von G. marginata hingewiesen wird. ---> Genau das praktiziere ich auch. (3) Dennoch, ich bin völlig davon überzeugt, dass Fortgeschrittene (und dies betone ich mit Nachdruck !!!) bei einem isolierten "Stockschwämmchen"-Büschel sich die Kontrolle jedes Einzelstiels ersparen können !!! - Und Birgit (kenne dich zufällig, bist sogar PSV-DGfM), mich überrascht, dass du jeden Stiel des Stockschwämmchens, das du verwertest, beurteilst. ---> Teile mir nur eine einzige Ernst zu nehmende Literaturstelle mit, in der nachvollziehbar gezeigt wird, dass Galerina marginata mitten in einem Stockschwämmchenbüschel" aufgetaucht ist !? (4) Noch eine letzte Anmerkung (allerdings nur für Fortgeschrittene Pilzfreunde "auf eigenes Risiko" zu empfehlende) Optimierungsmethode beim Sammeln von Stockschwämmchen: (a) Grundsätzlich keine Einzelfruchtkörper oder gesellig (aber isoliert, nicht büschlig) wachsende Fruchtkörper sammeln. (b) Fruchtkörper auf Nadelholz meiden. (c) Fruchtkörper mit büscheligem Wachstum auf Laubholz bevorzugen, in meinem Sammelgebiet (fast) ausschließlich auf Buche (Fagus). (d) Isoliert auf dem gleichen Substrat wachsende Fruchtkörper-Büschel getrennt beurteilen und nicht davon ausgehen, dass alle "Büschel" zur gleichen Art gehören. ===> Zum Glück, das Stockschwämmchen wächst in meinem Sammmelgebiet üppig. Da reichen schon max eine handvoll Buchenstümpfe, um meinen Jahresbedarf zu decken.
Grüße
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