Hallo Lotte,

natürlich esse ich keine Kahlen Kremplinge und außerdem bin ich PSV und gebe die Informationen auch so weiter, wie sie allenthalben geschrieben stehen.

Trotzdem will ich die Fakten noch mal aufzählen. In besagtem Werk von Flammer/Horak steht zur Immunhämolyse:
"Bis heute lassen sich in der Literatur erst 7 sichere Fälle nachweisen, die nach wiederholtem Genuss des Kahlen Kremplings entdeckt wurden." Und weiter: "Einer der Patienten ist an den Folgen der Immunhämolyse gestorben." (Bekannterweise war das auch noch ein versierter Mykologe, nämlich Julius Schäffer.)

Andererseits wird der Pilz in einigen Fällen als Verursacher von Brechdurchfällen gesehen, da er in rohem Zustand wohl giftig ist. (Wie der Hallimasch ja auch). Es könnte eine zu geringe Garzeit dafür verantwortlich sein.

Fakt ist dennoch, daß Paxillus involutus in Osteuropa anscheinend weiterhin schadlos gegessen wird. Ebenso von hier lebenden Osteuropäern, wie ich aus eigener Anschauung bestätigen kann.
Er heißt auf Russisch "Swinuschka" (Was irgendwas mit Schweinchen zu tun hat), und wird von den Russen, die ich kenne als wohlschmeckend bezeichnet.
Ein Blick ins russische Pilzbuch zeigt, daß Paxillus involutus dort als giftig deklariert wird. Mag sein, daß der reichliche Genuß von Wodka die Giftwirkung aufhebt ;-))

Im übrigen ist im Flammer/Horak weiterhin zu lesen: "Für Suillus luteus (Butterpilz) ist ein Fall von Immunhämolyse dokumentiert." (Was ein Pilzberater auch wissen sollte.)

So stellt sich die Geschichte dar, eine eigene Meinung dazu mag sich jeder selbst bilden - ich habe mir meine schon längst gebildet.

In diesem Sinne
Harald