Hallo Pilzmel,
an diese Altlast müssema systematisch rangehen und einen professionellen Bestimmungsschlüssel zu Rate ziehen.
Zunächst rasch die Erfassung der Makromerkmale: Wir sehen auf deinem Bild ganz klar ein röhrenförmiges Unterteil und ein dickes Oberteil. Ein Dickröhrling also. Im Dreimännerbuch finden wir auch den lateinischen Namen dazu: Boletus. Jetzt nehmen wir uns den neuen Horak vor (deine schwarz-weiß-Kopie ist hier völlig ausreichend) und schlagen im Index Boletus nach: S. 68.
Die vielen Abkürzungen vernachlässigen wir jetzt mal, weil man sowieso nicht durchblickt, was die alle bedeuten sollen und lesen direkt unter Nr. 1:... purpurrot, rot, orangerot... Treffer.
Und weiter zu 2.: Siel ohne Netz... ja, auch das trifft locker zu. Und schon sind wir bei Boletus dupainii angelangt, dem Blutroten Hexenröhrling. War doch ganz unkompliziert. Die Beschreibung passt leidlich gut, besonders die Begleitbäume: Fagus und Quercus. Zumindest Buchenlaub liegt auf deinem Bild ja auch zuhauf rum.
Und jetzt noch rasch eine Referenzabbildung ergoogeln:
http://www.pilzepilze.de/galerie/v/Lateinisch/B/boletus/dupainii/7.html?g2_GALLERYSID=fb38b6d366bc3e0a1a84a9508b654dd4
Sag, sieht der nicht fast aus wie ein Zwillingsbruder von Deinem Altlast-UMO? Gut, die Tupfen werden vom Regen abgewaschen sein, das kommt vor. Und im Stiel ist ein bißchen der Gilb drin. Da darf man nicht so kleinlich sein, die Natur ist eben variabel..
Und nun sag mir noch einer, der Rote Horak täte nichts taugen tun.
Gruss Karin