Hallo Michael,
: Oh mein Gott... .
Ja, bitte? :-)
[Ich glaube nicht, dass es notwendig ist, IHN hier zu nennen (3. Gebot!)]
: ... das erste Jahr, in dem ich die Morchelsuche im Forum erlebe.
: Läuft das hier jedes Jahr so?
Ja, aber wart' erstmal ab, wenn die ersten ihre vollen Steinpilzkörbe
zeigen ... es prallen hier halt (Welt-)Anschauungen aufeinander, wie sie
gegensätzlicher kaum sein könnten. Gut contra Böse.
Ich versuche mal, die beiden Lager (natürlich in klassischer schwarz/weiß-
Darstellung) vorzustellen:
Der Sammler (Mykophilius maximus)
Sammelt alle essbaren Pilze. Um so mehr, um so besser. Zeigt stolz volle
Körbe in vollen Kofferräumen. Es stört ihn auch nicht, wenn ein Großteil
der gesammelten Pilze eigentlich nicht mehr verkehrsfähig sind - Hauptsache:
VIELE! Und - Pilze sind nur zu einem gut: zum Essen!
Der Forscher
Krabbelt aber auf allen Vieren durch alle möglichen Biotope, um Pilze zu
finden, zu benenennen, katalogisieren, fotografieren, herbarisieren,
mikroskopieren - aber keinesfalls zu essen! Er träumt von einem Erstfund
oder gar einer Neuentdeckung, um dieser dann (s)einen Namen geben zu dürfen.
'Pilzesser' sind ihm ein Graus und werden als rücksichtslose Konkurrenten
betrachtet und deshalb als Frevler beschimpft, die für das Zurückgehen der
Arten alleinverantwortlich sein müssen (dass sich z.B. Pilzführungen
ähnlich einer Schnitzeljagd anhand der zahlreichen hinterlassenen Pilzleichen
kinderleicht zurückverfolgen lassen, ohne die Fährtensucherqualitäten
eines Winnetous besitzen zu müssen, wird allerdings ganz einfach verdrängt).
Welcher der beiden 'Gattungen' ich angehöre, sei dahingestellt - jedenfalls
sind sie sich meist nicht 'grün' und Du wirst es hier sicherlich noch oft
erleben, wie ihre Vertreter heftig aufeinanderprallen. MIR jedenfalls
machen gerade diese Diskussionen am meisten Spaß :-)
Beste Grüße aus einem trüben, verregneten Bad Mergentheim
Thomas Wallner