Hallo und guten Abend,
in diesem kleinen Beitrag möchte ich kurz auf einen kleinen Schlauchpilz namens Cryptosphaeria eunomia aufmerksam machen, der wahrscheinlich häufiger ist, als es die wenigen Literaturangaben und Abbildungen vermuten lassen. Es folgt nun eine Beschreibung der Art:
Makroskopische Beschreibung:
Fk. bestehend aus einzelnen, in der Rinde eingesenkten Perithezien von 0,1-0,25 mm Durchmesser, diese sind innen weißlich, wenn sie mit Sporen gefüllt sind, und im Alter schwarz, glatt, etwas glänzend; Perithezienwand ca. 60-90 µm dick, schwarz. Die Perithezien durchbrechen nur mit dem hervorstehenden Ostiolus die Rindenschicht und sind daher von außen als schwarze Pünktchen erkennbar. Ein vorsichtiger Schnitt mit der Rasierklinge ist schon vonnöten, um die kleinen Perithezien zu finden.
Cryptosphaeria eunomia, Perithezien
Mikroskopische Beschreibung:
Sporen 9-14x2-3 µm, allantoid (=wurstförmig gekrümmt), hyalin bis schwach gefärbt, glatt, an beiden Enden bisweilen mit winzigen Tröpchen.
Asci achtsporig, kurzstielig. Paraphysen fädig, unauffällig.
Cryptosphaeria eunomia, Sporen, x600
Vorkommen:
An hängenden oder liegenden, berindeten Ästen von Fraxinus (Esche), stets rasig wachsend. Ganzjährig, aber offenbar bevorzugt im Frühling zwischen März und Juni.
Bemerkungen:
Sehr ähnlich ist Cryptosphaeria lignyota, die sich von der hier beschriebenen Art durch etwas kleinere Sporen (6-10µm lang) und durch das Vorkommen an Pappelästen unterscheidet.
Taxonomie:
Die Gattung umfasst in ME 3 Arten. Sie zählt zur Familie Diatrypaceae, die weitaus bekanntere Arten wie die Eckenscheibchen (Diatrype, Diatrypella) beinhaltet. Insofern nimmt die Gattung Cryptosphaeria eine allzu oft unbeachtete Nebenrolle ein.
Literatur:
Der Tintling Nr. 42 (1/2005): Cryptosphaeria lignyota; Taxonomie und Ökologie eines holzzersetzenden Pyrenomyceten, S. 52-59.
Beste Grüße,
Seraph