Hallo zusammen,

ich hab hier schon mehrere Beiträge gelesen, die den Eindruck erweckten, als bestünde Unsicherheit über die kulinarischen Qualitäten des Schuppigen Porlings (Polyporus squamosus). Das wundert mich, da ich die Porlinge schon seit Jahren esse. Die Dähncke bezeichnet die auch als "gut".

Heute habe ich die Probe aufs Exempel gemacht. In einem Garten in Baden-Württemberg (Landkreis Heidenheim, an der Grenze zu Bayern) hab ich (junge, frische) Morcheln sammeln dürfen (Rindenmulch, dürfte Morchella conica gewesen sein). Ganz in der Nähe habe ich mehrere Ansammlungen des Schuppigen Porlings gefunden.

Zu dritt haben wir die dann verzehrt. Zuerst eine Pfanne Morcheln, nur mit Butter, Salz und Pfeffer angebraten. Waren natürlich absolut super.

Dann eine Pfanne mit Schnitzchen vom Schuppigen Porling. Weil das Aroma als nicht ganz so fein gilt, hab ich mir erlaubt, einen Hauch gemahlener Chili-Flocken und statt der Butter etwas gewürztes Öl hinzutun. Natürlich auch Salz und Pfeffer.

Und entgegen der Theorie waren die Schuppigen Porlinge nicht schlechter als die Morcheln. Etwas bissfester sind sie, aber auch super. Das war unsere übereinstimmende Meinung.

Bei beiden Pilzpfannen habe ich zuerst das Wasser verkochen lassen, dann das Fett dazugegeben und die Pilze gebraten, bis sie goldbraune Stellen bekommen haben. Die Schuppigen Porlinge waren natürlich sehr jung (maximal 15 cm Durchmesser) und die Strünke, mit denen sie auf dem Holz aufsitzen habe ich weggeschnitten, die sind holzig.

Diejenigen, die Pilze also auch gern essen und nicht nur photographieren wollen, sollten junge Schuppige Porlinge ruhig mal für die Pfanne mitnehmen!

Ciao,
Ben Bihler