Neid!Schnüff schnüff.Gruss Hans
: Hallo Forum,
: nachdem ich bereits gestern die ersten Ergebnisse vom doch ereignisreichen
: Pilzwochenende
: posten konnte, komme ich nun zu dem Spezialbeitrag, der an mein
: Premierenposting von der
: vergangenen Woche anknüpfen soll. Möglicherweise wird es doch einige von Euch
: interessieren,
: wie sich die Morchelfundstelle im östlichen Teil Brandenburgs
: weiterentwickelt hat.
: Vorneweg - das Folgende ist nichts für Leute, denen die Morcheln bereits zum
: Halse heraushängen.
: Also, schnell wegdrücken, ehe es zu spät ist.
: Zur Erinnerung: Am Wochenende nach Ostern erschienen an meiner alten
: Morchelstelle
: besagte Pilze erstmals in diesem Jahr - zwei Wochen zu spät, aber in
: erstaunlicher Menge.
: Was ich im Bericht aber verschwiegen hatte: in den vergangenen Jahren fand
: der Hauptschub
: immer erst eine Woche nach dem ersten Erscheinen statt -in der Regel mit der
: 3- bis 4-fache Menge
: des Ertrages der Vorwoche. Ich hatte daher schon eine gewisse Vorahnung über
: das Kommende.
: Meine Frau Elke hatte bereits am Freitag eine erste Sichtung der Morcheln
: vorgenommen und einige
: besonders schöne Exemplare zum Einfrosten gesammelt.
: hier die bereits küchenfertig geputzte Ausbeute - ca. drei Pfund Elatas:
: So machte ich mich dann am Samstag erwartungsfroh auf den Weg zur
: Morchelstelle, hatte mir
: doch meine Frau erzählt, dass dort im Gras noch zahlreiche schwarze Spitzen
: durch das Gras leuchteten.
: Hier einmal ein Bild vom Biotop:
: In der Tat war der ganze Hang mit Elatas übersät. So etwas habe ich so bisher
: noch nicht erlebt.
: Das Einsammeln erinnerte allerdings an Leistungssport. Hangauf und hangab,
: kreuz und quer.
: Hatte ich noch auf dem Hinweg bei knapp 10°C ein wenig gefröstelt, ereilten
: mich nun
: Schweissausbrüche. Leider geben die Bilder das ganze Erlebnis nicht annährend
: wieder.
: Es erinnerte fast ein wenig an die totale Sonnenfinsternis im März, die wir
: in der Türkei erleben
: durften - Bilder sind schön und gut, aber der Live-Eindruck ist durch nichts
: zu toppen.
: Hier ein paar Picts: Morcheln am Hang,
:
: und noch einige ausgewachsene Exemplare - fast schon grenzwertig:
: was leider auch nicht ausbleibt - voll reingerutscht!
:
: Und zum Schluss, als der Sammelkorb schon ziemlich voll war, noch das
: i-Tüpfelchen:
:
: Zwei Exemplare Morchella Esculenta unter einem Gebüsch. Für viele hier
: vielleicht
: nichts Besonderes, aber für mich der Erstfund. An dem Tag schien für mich,
: zumindest pilzmässig,
: Ostern und Weihnachten auf einen Tag zu fallen.
: Hier einmal ein Bild von dem Baum bzw. Gebüsch, wo ich die Speisemorcheln
: fand.
: Ich kenne mich mit den Bäumen leider nicht so aus, aber vielleicht kennt ja
: jemand dieses Gewächs
:
: Die Gesamtausbeute belief sich auf ca. 8 Pfund Morchelgewächse. Der Korb war
: übrigens im
: vergangenen August letztmalig derartig gefüllt - allerdings mit diversen
: Boleten.
:
: Die Pilze habe ich ebenfalls komplett eingefroren - nach insgesamt vier
: Stunden Teamwork,
: zusammen mit meiner Frau.
: Am Sonntag habe ich mich dann nochmal mit meinem alten Kumpel Ricki
: zusammengetan,
: um die höheren Regionen des Morchelhanges abzusuchen. Diese Regionen musste
: man
: aber erst gar nicht erklettern, da ich am Vortag ziemlich schlampig gesammelt
: hatte und noch
: etliche Exemplare übersehen hatte. Zusammen hatten wir dann auch nochmal bei
: vier Pfund,
: die wir uns dann mit einigen Freunden zusammen komplett zum Abend schmecken
: ließen.
:
:
: Die höheren Hangregionen habe ich anschliessend am 01.Mai noch abgesammelt -
: auch hier das
: gleiche Bild wie überall. Zusammen kamen nochmal etwa 6 Pfund, die
: ausnahmslos getrocknet wurden.
: Jetzt mag ja manch einer hier unterstellen, dass unser Extremsammeln der
: Natur nicht sonderlich
: zuträglich sei und dem Erhalt der Morcheln schon gar nicht. Allerdings ist es
: so, dass ich dort
: bereits dutzende Pilze stehen lassen musste, die bereits überaltert waren
: bzw. sogar schon
: ausgesport hatten. Hier ein Beispiel:
: Weiterhin gibt es vor Ort auch abgesperrte Bereiche, in denen ich schon vom
: Rand aus
: etliche Morcheln ausmachen konnte. An Sporen wird es also in diesem Jahr
: nicht mangeln.
: Festzuhalten gibt es Folgendes: An dieser Stelle ist die M.Elata ein
: Massenpilz. Von einem seltenen Auftreten, auch über
: nun fünf Jahre betrachtet, kann nicht die Rede sein. Möglicherweise ist
: M.Elata auch überhaupt
: nicht an bestimmte Bäume gebunden, und ernährt sich hauptsächlich von den
: Überresten bestimmter
: Gewächse. Die Diskussionen hier im Forum beweisen ja, dass gerade hierüber
: überhaupt
: keine Klarheit herrscht.
: Ich habe dann doch einige Tage darüber nachgedacht, diesen Beitrag überhaupt
: zu posten.
: Vor allem, weil mich die relativ negativen Reaktionen zu Funden anderer
: Massenpilze
: wie Boletus Edulis überrascht haben. Letztendlich bin ich aber zur Ansicht
: gelangt, dass mit
: der Wahrheit immer noch die besten Erkenntnisse gewonnen werden.
: in diesem Sinne - Euer Ingo