: ... war zwar nicht in brandenburg aber auch in der ehemaligen DDR
: (Thueringen):
: http://www.pilzepilze.de/cgi-bin/webbbs/pconfig.pl?read=89535
...ach diesen Bericht! An den kann ich mich auch noch erinnern.
Ich wollte ja erst „Volle Zustimmung“ ins Forum brüllen – bis
ich den Bericht nochmal las, und dann noch einmal und nochmal.
Dann fiel bei mir endlich der Groschen! Ich fürchte, wir sind
alle auf ein groß angelegtes Täuschungsmanöver unseres Erfurter
Pilzfreundes hereingefallen. Kein Wunder – studiert dieser doch
irgendwas mit Medien. Ein Berufszweig, der es sich offensichtlich
zur Aufgabe gemacht hat, Nebensächlichkeiten aufzubauschen und von
der oft so bitteren Wahrheit abzulenken.
Aber, um die Wahrheit schonungslos aufzudecken, muss man den Bericht
tatsächlich, Aussage für Aussage, auseinander nehmen.
Beginnen wir hiermit:
: Leider muss ich erneut Festellen das alles was kein Steini ist einfach
: umgetreten wird. Der Wald wimmelt vor umgetretenen Hexenröhrlingen,
: Waldegerlingen und und und....
Hier möchte unser „Medienexperte“ den Eindruck erwecken, dass ihn die ganzen
schönen "umgenieteten" Flockis und Waldchampis am meisten geärgert haben.
Möglicherweise möchte er die Schuld hierfür der weit verbreiteten Pilzliteratur
der unteren Preis- und Qualitätskategorie, und der daraus resultierenden
Unwissenheit der „einfachen“ Pilzler in die Schuhe schieben. So wird in vielen
einfachen Bilderbüchern überhaupt vom Sammeln von Rotporern abgeraten - wegen
der "hohen Giftigkeit" von Satanspilz und Netzi und der großen
Verwechslungsgefahr!
Das kommende Szenario wird sich der werte Leser des Artikels nun selbst zusammen
reimen: Was wird denn ein Steinpilz- und Maronensammler tun, wenn er vor einem
Hexenpilz steht? Genau! Er hält ihn erst mal für eines seiner Zielobjekte und
erkennt den Unterschied erst, wenn der Pilz rausgerupft ist. Dann wird er den
Pilz wahrscheinlich im hohen Bogen wegwerfen - der Gefahr der Kontaminierung mit
den Giftstoffen wegen.
Ähnlich gefährlich verhält es sich natürlich mit den Waldegerlingen, die ja
kaum von den tödlichen Wulstlingen unterschieden werden können.
Ein Klasse Täuschungsmanöver, Felix!
Nun aber zum nächsten Absatz:
: ich war heute auch ca. 4 Stunden unterwegs und habe meine Reviere
: durchstreift!
: Ich habe auf meiner Tour 8!! weiter Pilzsammler getroffen!
Acht andere Pilzsucher innerhalb von 4 Stunden – alle Achtung. Das macht im
Schnitt alle 30 Minuten eine unheimliche Begegnung mit der Konkurrenz. Was so
manchem Pilzfreund aus dem Ruhrgebiet hier einen Eindruck von Platzangst
vermitteln soll, wird unsere Pilzfreunde aus der Schweiz sicher nicht
erschüttern. Nach deren Berichten sind das ja geradezu einsame Bedingungen.
Da würde sich manch ein Eidgenosse wohl sogar ein GPS Gerät zulegen müssen.
Aber die Kollegen aus dem Nachbarland waren auch nicht die Zielgruppe Deines Textes – nicht wahr?
Hier nun folgender Satz aus der Reportage des „Wahrheitsverdrehers“:
: Dabei bin ich
: extra Freitag Mittag los weil ich dachte Freitag Mittag haben die Leute
: Andere Dinge zu tun - Na Ja, habe mit den Leuten gesprochen und durfte
: auch in die Körbe schauen! Bei allen waren außer Steinpilzen und Maronen
: nix drinne.
: Dementsprechend "leer" waren die Körbe.
Ein weiterer Versuch, das tatsächliche Anliegen des Verfassers zu verschleiern.
Heißt es nicht auch, Freitag ab eins macht Jeder seins. Gibt es nicht auch
Rentner und pilzbegeisterte Studenten, die sich nach der Vorlesung auch mal was
Warmes auf dem Teller gönnen möchten?
Und warum hatten die Armen alle nur noch ein paar mickrige Maronen und wohl
vermadete Steinpilzrestchen im Korb?!
Naja? Man kann die Wahrheit schon langsam erahnen! Deutlich wird das Ganze
im nächsten Absatz des Verfassers:
: Ich zeige euch mit Absicht kein Bild von meinen Funden heute, es ist mir
: gegenüber denen die zurzeit nix finden irgendwie unangenehm.
: Habe mich dann mehr den Unbekannten Pilzen gewidmet - ist für mich eh
: interessanter, außerdem war der Korb voll.
Da liegt also der Hase im Pfeffer begraben! Der gute Felix hatte bereits alle
schönen Pilze eingesammelt und musste sich nun ganz allein mit seinem vollen
Korb abschleppen - das Ganze getarnt im Mantel der Bescheidenheit!
Nun könnte man auf die Idee kommen, dass der gute Felix den ganzen Bericht
nur verfasst hat, um der berechtigten Forumsprügel zu entgehen, die ihm sein
Raubsammeln sicher eingebracht hätte. Nicht umsonst fügte er eine entsprechende
Aussage in einem geschickt getarnten Nebensatz ein. Aber – ein Medienexperte
überlässt nichts dem Zufall!
Sein eigentliches Ziel erreichte der gute Felix erst, indem er folgenden Absatz
noch geschickt in seinem Bericht einbaute:
: Es müssen Massen an Leuten die Woche unterwegs gewesen sein, den die
: Schnittstellen von Steinpilzen waren nicht zu übersehen. Überall wo ich
: hinlief
: wurde geschnitten und "aus dem Moos gerupft" was das Zeug hielt!!
Klasse – aus Dir wird sicher noch ein Großer der Branche.
Man beachte mal ganz genau die tatsächliche Aussage des Meisters. „Überall, wo
er hinlief wurde geschnitten und...“. Wahnsinn! Dabei hat er es so vollbracht,
dass der Eindruck entstand, dass einige Hundertschaften von Pilzsammlern
am Werk gewesen sein müssen.
Wenn man den Bericht vom Felix mal auf die Tatsachen zusammenkürzt, kommt dabei
Folgendes heraus:
Die Steinpilze bestehen nur noch aus Schnittstellen und die paar Maronen, die es
noch gab, bedecken gerade mal den Boden von ein paar Pilzkörben.
Die Hexenpilze und sonstigen anderen Exemplare sind allesamt umgetreten und,
der Gipfel, es wächst nun auch nichts mehr nach!
Das Resultat von diesem Report wird nun wohl Niemanden mehr verwundern.
Kein Mensch hatte mehr Lust, derart abgesammelte Wälder zu frequentieren.
Es soll im Anschluss sogar massenhaft Hotel-Stornierungen im Erfurter Raum
gegeben haben, als mehrere Dutzend als Wanderverein getarnte Pilzwilderergruppen
aus Brandenburg kurzerhand ihren Wochenendtrip in die Schweiz verlegten.
Der arme Felix allerdings musste sich im Anschluss vermutlich noch tagelang
mit vollen Pilzkörben abschleppen!
Warnung: Ich muss allerdings abschließend darauf hinweisen, dass sich meine
Schlussfolgerungen rein auf die makroskopischen Merkmale des Berichtes von Felix
alias „Thüringer Holz“ beziehen.
Ein mikroskopischer Beweis meiner Darlegungen wird sicher schwierig, da
die Vorkommnisse leider schon verjährt und alle Beweise wohl schon vernichtet
sind.
Ein Schelm, wer Böses dabei denkt – LG Ingo