Na klar doch Felix! Hallo auch an alle hier,

da ja sonst niemand aus unserer etwas unterpräsentierten Region etwas berichten
will, werde ich auch in dieser Woche einen kleinen Überblick über die momentane
Pilzsituation in der Region Brandenburg geben. Nach mehreren Wochen „Dauerfrost“
hat endlich mal jemand die große Heizung angeknipst. Was die vielen Fußball-
freunde freuen wird, ist für das Pilzwachstum eher nachteilig. In den Kiefern-
wäldern verschwindet die Feuchtigkeit rasant und die eigentlichen Pilze ziehen
es vor, von ihren Symbiosepartnern zu leben. Ich kann nur hoffen, dass hin und
wieder ein paar Gewitterfronten regelmäßige Niederschläge mit sich bringen. In
den vergangenen beiden Jahren hat das ja auch ganz gut geklappt.

Immerhin gab es am vergangenen Wochenende noch ein paar Kleinigkeiten zu sehen.
So konnte ich die Reste des ersten Rauhfußröhlings entdecken. Den muss irgendwer
mit einem WM-Spielgerät verwechselt haben.

Hier die Beweisstücke – Gemeiner Birkenpilz (Leccinum scabrum):

Weiter gab es nun auch mehrere Perlpilze zu sehen. Diese allesamt schon mit
Hitzeschäden und komplett verwurmt. Das nachfolgende Exemplar stelle ich hier
mal rein, weil es von oben gesehen frappierend einem Pantherpilz ähnelte.
Von unten besehen, war dann aber alles klar:

Die in der vergangenen Woche entdeckten Pfifferlinge hatten sich inzwischen ganz
gut entwickelt. Die größeren Exemplare kamen zusammen mit ein paar madenfreien
Butterpilzen und mit einem letzten Maipilz abends in die Pfanne. Was für eine
Mischung!

Hier ein hübsches Exemplar Butterpilz (Suillus luteus)

An ungewöhnlichen Sachen gab es nicht so viel. Ich habe dann aber noch dieses
seltsame Gebilde entdeckt, was möglicherweise ein Schleimpilz ist. Da ich mich
damit kein bisschen auskenne, möchte ich hier mal ein Bild davon zeigen:

Weiterhin gab es den ersten Auftritt einer Sorte, von der ich hier mal einen
Ausschnitt als Rätsel reinstelle. Wer die Gattung erkennt, sollte nicht allzu
quer denken. Es ist der prominenteste Vertreter dieser Gattung.
Übrigens – frühester von mir beobachteter Erscheinungstermin dieser Sorte war
im Jahr 2000 - am 05. Mai.

Ansonsten sind die Frühjahrspilze wohl durch – kein Wunder bei nun 30°C!
Die Ackerlinge verdorren und von den Maipilzen sind nun auch die letzten
Exemplare am verenden. Man kann nur hoffen, dass der Regen am Mittwoch auch
noch hier ankommt. Ansonsten gibt es blitzartig ansteigende Waldbrand-
Warnstufen und im Wald gibt es bis auf Porlinge nichts mehr zu sehen.

LG Ingo