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Moin zusammen,
na, da sind ja weiter unten die Wogen mal wieder richtig hoch geschlagen. Das ist gut so, aber ich muss sagen, dass man mit Emotionen nicht argumentieren sollte. Das hilft nicht weiter. Man kann z. B. kein Tier „ermorden“, das kann man nur Menschen!
Fakt ist: Dieser Bär ist den Menschen einfach zu nahe gekommen. Bären sind nun einmal Raubtiere, und es wäre vermutlich nur eine Frage der Zeit gewesen, bis Tier und Mensch aneinander gerasselt wären. Und in diesem Falle hätte unsereiner den Kürzeren gezogen. Wäre das im Sinne der Naturschützer gewesen? Wer jetzt behauptet, eine gefährliche Begegnung zwischen Bär und Mensch sei reine Spekulation, dem sei gesagt: Genauso spekulativ ist es, anzunehmen, Bär und Mensch wären nicht aneinander geraten.
In den Staaten und in Kanada, selbst in Norwegen und Schweden, die über große Bärenpops. verfügen, wird jeder Bär, der sich den Menschen zu sehr nähert, genau beobachtet und – wenn es sein muss – erschossen. Und das sind Länder, in denen die Bevölkerung/qkm wesentlich niedriger liegt als bei uns. Da kräht kein Hahn nach, das wird so akzeptiert. Im Zweifel kann es nur heißen: Bär oder Mensch. Und kein Menschenleben und keine -gesundheit wiegen einen Bären auf!
Faktum 2: Wer den Bär mit einem Betäubungsgewehr schießen will, hat nicht viel Möglichkeiten. Er muss nah ran. So maximal 40 m mit Rückenwind. Das war den Fachleuten offensichtlich nicht möglich. Wer den Bär schießen musste, konnte das aus 100 oder 200 m Entfernung machen.
Also: Der Abschuss war berechtigt!
Die Frage ist nur, ob alles getan wurde, um den Bären lebendig zu bekommen. Wenn der Petz durch Ortschaften streunt, sich auf den Stufen einer Polizeiwache ausruht usw., dann muss ich mir die Frage stellen, wer hier gepennt hat. Finnische Bärenjäger, die nicht in der Lage sind, einen Bären in den Alpen zu stellen, weil ihnen und ihren Hunden die Puste im Gebirge ausgeht?
Und: Die Schonfrist für den Bären läuft Montag Nacht 24 Uhr aus, und um 4.15 Uhr ist das Tier gestreckt?
DAS, liebe Leute, sind für mich ein paar der Ungereimtheiten. Wieso liegt der Bär keine 5 Stunden später im Feuer, wenn niemand seinen Aufenthaltsort kannte?
Mir deucht, das hier irgendwer gewaltig gepennt, geschlampt oder sonst was hat. Ihr wisst, ich bin selbst Jäger und muss auch aus diesem Grunde die polemischen Angriffe gegen die Jägerschaft weiter untern schärfstens zurückweisen, aber mir drängt sich hier der Verdacht auf, dass (nicht zwingend von der bayerischen Jägerschaft, das will ich betonen) von irgendwelchen Leuten die Bemühungen, den Petz lebendig zu bekommen, hintertrieben wurden. Aus Jagdgeilheit?
Also, nicht die Frage des Abschusses ist zu verurteilen, sondern, dass die so genannten Fachleute nicht in der Lage oder gar willens waren, den Bär lebendig zu bekommen.
Darüber sollte man nachdenken.
Grüßlis
Thomas
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