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Pilze Pilze Forum Archiv 2006
Re: Bruno hat sich nicht bärengerecht verhalten
Geschrieben von: Andreas Antwort auf: Re: Bruno hat sich nicht bärengerecht verhalten (Piwo)
Datum: 27. Juni 2006, 15:36 Uhr
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: . : da hat`s aber in den USA und Kanada verdammt viele unnormale Bären. : Gruß
Hallo Wolfgang, dort sind Bären und Menschen anders an Begegnungen mit der jeweils anderen Art gewöhnt, weil auch für mehr Platz zum Ausweichen da ist. Hier kann sich ein Braunbär nicht mehr in unzugängliche Wälder zurückziehen, er wird unweigerlich nach einer halben Stunde auf die nächste Strasse, Hütte oder sonstwas treffen.
Auch in adneren Ländern gibt es hin und wieder "Problembären", die sich zu sehr an die Nähe der Menschen gewöhnt haben und auch dort wird dies in Fällen, in denen es für notwendig erachtet wird, durch Erlegen des Bären gehandhabt. Zur Sicherheit der dortigen Bevölkerung. Und nicht nur in den USA bei Eis- oder Grizzlybären, auch bei Braunbären in der Slowakei z.B., trotz Tatra-Nationalpark und allem. Wurde mir jedenfalls bei der JEC-Tagung dort gesagt und ich habe keinen Grund daran zu zweifeln.
Ein Braunbär deckt normalerweise etwa 75% seines Nahrungsbedarfs mit vegetarischer Nahrung ab, die restlichen 25% vor allem mit Kleinsäugern bis etwa Hasengröße. Ein Bär, der innerhalb von drei Tagen 9 Schafe reißt (+ eine nicht näher definierte Portion Geflügel), der mehrfach Kaninchenställe aufbricht, die teilweise direkt in Ortschaften lagen, der zeigt kein normales Verhalten.
Ich frage mich im übrigen, ob eigentlich auch so ein Ballihoo entstanden wäre, wenn es nun in Deutschland schon eine gefestigte Population von sagen wir mal 10 Bären geben würde - und von diesen einer wegen Verhaltensauffälligkeiten zum Abschuss frei gegeben worden wäre. Ich glaube eher nicht. Und zum Thema Betäuben: Das ist ja auch alles eigentlich schön und richtig, aber was wäre denn dann auf den Bären Bruno zugekommen? Wo anders freilassen wäre wohl kaum in betracht gekommen. Ich bin überzeugt, dass sich die Zoos oder Tierparks auch nicht um ihn gerissen hätten! Als Wildfang hätte er sich vermutlich kaum in eine bestehende Bärengruppe eingliedern lassen. Also Einzelhaft bis ans Lebensende in einem 20 x 20 Meter großen Gehege?
Nur meine Meinung .... beste Grüße,
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