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Hallo Dirk,
also solo würde ich den Pilz auch nicht testen wollen.
Wenn man aber, wie es im Hochsommer oft der Fall ist,
nur ein paar Pfifferlinge, Perlpilze und Frauentäublinge
erbeutet, kann man auch den einen oder anderen Samtfuß
dem Mischgericht beigeben. Es sollten halt nur ganz junge
Exemplare sein, bei denen der erdige Beigeschmack noch
nicht so ausgeprägt ist. Das Prädikat "ungeniessbar" hat
der Pilz möglicherweise dadurch erhalten, dass er durch
die (nicht mehr gegebene) Verwandschaft mit dem Kahlen
Krempling in "Sippenhaft" genommen wurde.
Von Vergiftungsfällen, auch von ganz leichten, ist mir bis
jetzt noch nichts bekannt geworden.
Ich finde, es gibt da so einige "Speisepilze", die vom
Geschmack her viel grauenhafter sind.
Bestes Beispiel: Nebelkappe (Lepistaclitocybe nebularis).
Da schmeckt schon das kleinste Exemplar in einem Mischgericht
aufdringlich heraus. Auch die Braunkappe (Kulturträuschling)
schmeckt ziemlich gewöhnungsbedürftig. Selbst die guten Perlpilze
(Amanita rubescens) können nach einem ergiebigen Regen einen
Beigeschmack entwickeln, der es in sich hat. Dagegen sind
junge Samtfußkremplinge noch Edelpilze!
Obwohl man sicher darüber diskutieren kann, dass man anstelle der
Kremplinge auch Kartoffeln verwenden könnte.
Viele Grüße Ingo.
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