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Pilze Pilze Forum Archiv 2006

Kleine Knolle, Irrungen und Wirrungen

Geschrieben von: Roswitha
Datum: 1. August 2006, 22:49 Uhr


Es war einmal, vor etwa 10 Tagen, da ging ich in meinen Garten, der landauf, landab schon als Pilzwundergarten bekannt ist. Nicht zu suchen war mein Sinn, schließlich hatte es schon 14 Tage nicht mehr geregnet und und die Temperatur sich bei mindestens 30° C eingependelt.
Da traf der Blick meines pilzliebenden Auges auf eine kleine Knolle, halb in der Erde, halb außerhalb:

Heureka rief ich, oder so etwas ähnliches, wie z.B. "WOW", und mein Herz frohlockte, wähnte ich doch eine Trüffel gefunden zu haben. Nicht die köstlichen Schokoladentrüffel, die ich auch sehr liebe, sondern eine richtig pilzige, derer ich bis her noch nie ansichtig wurde.
Leider brachte der Anschnitt schon die ersten heftigen Zweifel:

Sie war ja auch recht klein, etwa zweieinhalb Zentimeter, dies hatte ich der Trockenheit zugeschrieben, doch dann dieses seltsam korkige Innenleben?
Zumindest war sie ungestielt!! Wer wird denn die Hoffnung so schnell aufgeben,
nur wegen ein paar Ungereimtheiten.

Nachdem ich mich überzeugt hatte, dass unter der Kiefernnadelstreu noch weitere Knöllchen heranwuchsen:

fuhr ich frohgemut für eine Woche nach Südtirol. (Auch hier gibt es ein paar Bilder, doch dies ist eine andere Geschichte)

Gut erholt wandte ich mich gestern dem Erkennungsproblem wieder zu. Auch hatte es hier einige erquickliche Regenfälle gegeben, so dass doch Hoffnung auf eine Weiterentwicklung bestand. Sorgfältig legte ich die Erde unter Nadelstreu frei und siehe da, die Knöllchen hatten sich vermehrt; vielleicht hatte ich auch einfach nur ein größeres Stück freigelegt. Ihr Zustand war aber immer noch der selbe, wie vorher. (Möglicherweise aber auch der gleiche, sofern es neue Knollen waren). Ratlos wühlte ich ein wenig in der Streu herum und siehe da, es fanden sich leere vorjährige Staubbeutel in passender Größe:

Der logisch erscheinende Exkurs zu den Bovisten war intensiv und ergebnislos.
"Was tun?" sprach ich und wühlte weiter in der Kiefernstreu. Das Glück war mir hold, ich fand nämlich das:

Und das führte mich dann doch gleich weiter zu einem vertrockneten Teil, das ich vor eineinhalb Jahren an der gleich Stelle fand und mir wohlweislich aufgehoben hatte:

Und wenn sie nicht von den Schnecken gefressen werden, gibt es in meinem Garten bald viele nette Erdsterne, die auf den Namen Geastrum fimbriatum hören.

Wer mit dieser Namensgebung nicht einverstanden ist, der mag sich melden und mich eines Besseren belehren.

Erdsternige Grüße

Roswitha

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