Hallo Leute,
vielen Dank erst mal für's mitmachen.
Mit dem Grenzfall möchte ich eigentlich auf folgende
Sondersituation hinweisen. Der Campingplatz ist in
den Sommerferien immer gut besucht und in den meisten
Jahren stehen dort zur Ferienzeit dutzende Parasole
herum. Allerdings NUR Parasole! Ich habe dort noch
niemals irgendeinen anderen Schirmling gesehen, der
einem Parasol auch nur irgendwie ähnelte. Und nun das!
Viele Gäste haben es sich mit den Jahren angewöhnt, die
Parasole mitzunehmen, wo sie diese nur finden können.
Etliche Leute sammeln die nur, weil sie von anderen
gehört haben, dass es sich um essbare und schmackhafte
Pilze handeln soll. Der Parasol wird dort sogar von Leuten
gegessen, die sost niemals gezielt Pilze sammeln und selbt
Marone und Pfifferling stehen lassen würden.
Die Pilze werden in allen Grössen gesammelt-selbst die
kleinen "Paukenschlegel". Allerdings werden, egal wie
groß sie bereits sind, immer nur die Hüte mitgenommen.
Bereits aufgeschirmte Hüte werden meist im Ganzen paniert
und in die Pfanne getan. Diese Zubereitungsempfehlung
steht so ja auch in den meisten Wald- und Wiesenbüchern
beschrieben.
Ich hatte nun folgendes Szenario im Sinn: Irdendwer von diesen
Leuten entdeckt diese Pilze, rupft gewohnheitsgemäß die Hüte
vom Stiel und haut die Pilzhüte anschließend in die Pfanne.
Wie und wo soll man bei dieser Verwertungsmethode denn noch
auffällige Verfärbungen feststellen können?
Wie schon gesagt. Das Parasolsammeln auf diesem Campingplatz
ist hauptsächlich eine Nachahmungstat. Von Giftpilzen haben
die Leute da auch alle gehört - aber noch niemals von giftigen
Schirmlingsarten!
In irgendwelcher Literatur habe ich mal von einem ähnlich
gearteten Fall gelesen, der sich so vor etwa hundert Jahren
ereignet haben soll.
So sammelte eine Gemeinde über einen langen Zeitraum hinweg
Pilze auf einer Waldwiese - ich meine, es waren Chamignons.
Bis es in einem Jahr zu schweren Vergiftungen mit Todesfällen
kam. Über die Ursachen wurde viel spekuliert, aber eine Theorie
geht davon aus, dass sich im Unglücksjahr Amanita phalloides var.
alba unter die guten Egerlinge mischten. Da die Leute jedes Jahr
stur ihre weissen Pilze sammelten, liefen sie natürlich ins offene
Messer.
Leider kann ich die Quelle von der Geschichte nicht wiedergeben.
Vielleicht habe ich sie auch nur irgendwo gehört, aber denkbar
wäre diese Situation schon.
Zum Abschaffen von Autos oder zum Umtreten von Grünen Knollis
möchte ich natürlich nicht aufrufen. Ich gehe mal davon aus, dass,
wer auch immer irgendwelche Wulstlinge sammelt, auch den Grünen gut
kennt.
Viele Grüße - Ingo