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Pilze Pilze Forum Archiv 2007
Aschenbrödel
Geschrieben von: Piwo
Datum: 4. Januar 2007, 16:02 Uhr
über die Feiertage habe ich Brandstellenpilzen gesucht und auf einer etwa 4 Monate alten Brandstelle (verbrannte Weichhölzer) zahlreiche Becherlinge gefunden, die mich viel Zeit kosteten, ohne daß ich jetzt sicher wäre mit meinen Bestimmungen. Ich bitte also Märchen- und insbesondere Ascokenner um ihr Meinungsbild. Interessant war, daß drei Vertreter der Gattung Anthrocobia unterschiedlich auf Melzer reagierten: eine Art überhaupt nicht, eine andere färbte sich grünlich (leicht gegen spangrün) und die dritte färbte sich intensiv spangrün.
Anthracobia cf. melaloma: die häufigste Art an der Brandstelle Paraphysen färben sich in Melzer grünlich (nicht intensiv spangrün), apikal keulig verdickt 5-7(8). Hyphen der Außenseite (Haare) schlank apikal leicht kopfig bis 7, braun, meist 2(3)fach septiert. Sporen: elliptisch mit 2 Tropfen, glatt, 15-16(18) x 8-9
hellorange A. macrocystis, schmutzig orange A. cf. melaloma. A. macrocystis: Paraphysen locker (lückig), grobkörnig goldgelb gefüllt, apikal keulig (kopfig) 5-7 (8), einmal vermessen 90 x 7, färben sich in Melzer intensiv spangrün. Hyphen: zylindrisch, septiert 65 x 6, dickwandig, blaß gelbbraun. Sporen: schlank elliptisch, mit 2 Guttulen, glatt, 18-20 x 8-9. Asci: 190-210 x 9-10
A. cf. maurilabra: Durchmesser bis 4 mm, jung kugelig, später flach tellerförmig, hell braungrau, Außenseite dunkelbraun kleiig. Paraphysen verfärben sich mit Melzer nicht grün, apikal schwach keulig 4-6, auf der Länge 2. Hyphen am Rand: braun, dickwandig, 2-3fach septiert, apikal leicht keulig, 110-120 x 6-8. Sporen: 16-18 x 8-8,5. Asci: 190-195 x 10 (3x gemessen)
die mit Pfeilen gekennzeichneten düsteren Becherlinge sind sog. Beifänge. Ich habe sie erst auf dem Computerbild entdeckt. Sie machen ihrem Namen als Schlauchpilze alle Ehre: ich stehe nämlich auf demselben.
Herzliche Grüße
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