Hallo Pilzforum,
ich möchte dieses Jahr bildmäßig mit einer lütten Nachlese aus dem Vorjahr starten.
Ich frage mich allerdings, ob man derzeit von einer neuen Pilzsaison sprechen darf, oder
ob die neueren Funde noch zur Pilzsaison 2006 gerechnet werden müssen.
Für den Fall, dass es gar keinen Winter mehr gibt, wäre das aber auch nicht so einfach.
Demnach würde nun eine Pilzsaison von 18 – 20 Monaten drohen, und wir befänden uns mitten drin.
In über 50 Bildbeiträgen habe ich es geschafft, mich erfolgreich um eine ziemlich große Gattung
zu drücken – nicht ganz ohne Grund. Einzig in meinem Beitrag über die Pilzausstellung in Neuheide
habe ich ein paar Vertreter davon gezeigt.
Bevor nun einige mit dem Suchen anfangen - es handelt sich um unsere lieben Täublinge. Genauer
genommen um die Vertreter aus den Kiefernwäldern, wie schon der Titel dieses Thread’s besagt.
Leider verlief der vergangene Spätsommer und Herbst für das Wachstum dieser Sprödblättler
sehr schlecht. Gerade mal Anfang September kam es zu einem größeren Schub, welcher um
Mitte September aufgrund zunehmender Trockenheit und Hitze ein abruptes Ende nahm.
So um den 10. September hatte ich einige nette Kollektionen eingesammelt, fotographisch
dokumentiert, mit Chemikalien behandelt und auch vorschriftsmäßig Kostproben vorgenommen.
Die Sporenfarben wollte ich in den folgenden Wochen ermitteln. Ich hätte es besser gleich getan,
denn die Täublinge erwiesen sich doch als extrem trockenheitsanfällig, so dass ich zur Monatsmitte
keine brauchbaren Ergebnisse mehr erzielen konnte. Fehler sind halt dazu da, dass man sie begeht;
Hauptsache man lernt daraus.
Im Folgenden möchte ich daher mal diese Ergebnisse vorstellen, auch wenn sich die Arten
makroskopisch nicht einwandfrei bestimmen lassen.
Es handelt sich bei allen aufgefundenen Kollektionen um Arten, die entweder nur an Kiefern,
an Birken oder auch an alle beide Bäume gebunden sind. Oder aber um Arten, die allgemein
Nadelholzbegleiter sind.
Hier einige Bilder der ersten, eher einfachen Kollektion:
Ich fand diese Art bereits seit Jahren und verwendete sie auch als Speisepilz. Alle Teile dieser Art
waren, roh probiert, mild, ohne besonderen Beigeschmack. Der Geruch ist eher als unbedeutend
einzuordnen. Der Geschmack, zubereitet in einem Pilzgericht, haut mich nicht so vom Hocker.
Eigentlich sind diese Pilze nahezu geschmacksneutral. Die Lamellen lassen sich zwar nicht besonders
leicht von der Hutunterseite entfernen, aber mit etwas Mühe klappt das schon.
Ich hatte die Art eigentlich seit Jahren unter Frauentäubling geführt, zumal ich sie auch in reinen
Kiefernbeständen gefunden hatte. Allerdings wiesen die Fruchtkörper immer mehr oder weniger
grünliche Farben auf, so dass ich nun eher noch in Richtung Grasgrüner Täubling (R. aeruginea) tendieren
würde. Interessant sind allerdings die rötlichen Verfärbungen an den Verletzungsstellen unter der Huthaut,
die wiederum für R. cyanoxantha sprechen würden.
Zum Abschluss noch die Farbreaktion: Langsam schwachrosa mit Eisensulfat
Das würde eher gegen Frauentäubling sprechen, da sich dieser nach Bon, wenn überhaupt,
in FeSo4 eher ins Grüne verfärbt.
Über Eure Meinungen dazu wäre ich erfreut.
Beste Grüße – Ingo